Wachstumsimpulse und wirtschaftliche Herausforderungen: Ein Überblick über die Lage der Konjunktur
In den USA erholt sich der Arbeitsmarkt zum Ende des Jahres überraschend stark. Nach einem wetterbedingten Rückgang im Oktober legte die Beschäftigung im November kräftig zu, was sich in 227.000 zusätzlichen Stellen widerspiegelt – mehr als die von Analysten erwarteten 220.000.
Ein weiterer Lichtblick kommt aus Michigan, wo das Konsumklima im Dezember deutlicher als prognostiziert anstieg. Mit einem Plus von 2,2 Punkten auf 74,0 erreichte es den höchsten Stand seit April.
Parallel dazu verkündete die EU-Kommission den Abschluss eines Handelsabkommens mit den Mercosur-Staaten. Trotz der kritischen Stimmen aus einigen EU-Ländern gelang nach fast 25-jährigem Verhandeln ein Durchbruch mit den südamerikanischen Ländern wie Brasilien und Argentinien.
Doch nicht alle Entwicklungen sind von Optimismus geprägt. In der Eurozone verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt zwar im dritten Quartal erwartungsgemäß ein Wachstum von 0,4 Prozent, jedoch mahnt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban mit einem Veto gegen den EU-Haushalt, falls blockierte Gelder für Ungarn nicht freigegeben werden.
In Deutschland zeigt sich das Bild durchwachsen: Zwar erreichte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit einem Anteil von 63,4 Prozent im dritten Quartal einen neuen Rekord, aber die Industrie leidet weiter. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe sank im Oktober um 1,0 Prozent, belastet durch die schwächelnde Automobilbranche.
Trotz Lohnanstiegen liegt die Kaufkraft der Tarifbeschäftigten auf dem Niveau von 2018, wie eine Studie des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung ergab. Die Bauwirtschaft sieht hingegen eine vorsichtige Stabilisierung auf niedrigem Niveau, insbesondere im Wohnungsbau.

