Verheerender Raketenangriff auf Tschernihiw fordert zahlreiche Opfer
Tragische Nachrichten erreichen uns aus Tschernihiw, einer Stadt im Norden von Kiew: Drei russische Raketen, welche in einem belebten Stadtzentrum einschlugen, forderten mindestens 14 Todesopfer und verursachten darüber hinaus zahlreiche Verletzungen. Diese bedrückenden Zahlen veröffentlichte die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine. Sie zählen zu einem der jüngsten und zugleich blutigsten Ereignisse im Rahmen des andauernden Konflikts. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte die Befürchtung, dass die Opferzahlen noch steigen könnten. Er machte die lückenhafte Luftabwehr der Ukraine für die schrecklichen Verluste mitverantwortlich und kritisierte in diesem Kontext auch die mangelnde Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft, dem russischen Terror entgegenzutreten. Selenskyj beklagte, dass Terroristen nur dann Leben zerstören könnten, wenn es ihnen zuvor gelinge, jene einzuschüchtern, die den Terror stoppen und das Leben schützen könnten. Parallel zu den Vorfällen in Tschernihiw ereigneten sich am gleichen Mittwoch Explosionen auf einem strategisch bedeutsamen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der annektierten Krim-Halbinsel, die offenbar das Ergebnis eines ukrainischen Angriffs waren. Ukrainische Beamte haben sich zu dem vermeintlichen Angriff nicht geäußert, doch kremlnahe russische Militärblogger berichteten von ukrainischen Raketen, die Ziele in der Umgebung der Luftwaffenbasis Dschankoi getroffen haben könnten. Das Ausmaß der Zerstörung war zunächst nicht genau absehbar, jedoch zeigten in sozialen Netzwerken geteilte, unverifizierte Videos mehrere Explosionen sowie heftige Brände auf dem Stützpunkt. Militäranalysten, die auf offene Satellitendaten von NASA zurückgriffen, identifizierten einige Brände rund um die Anlage. Die Basis in Dschankoi stellt einen wichtigen Knotenpunkt für russische Straßen- und Schienenverbindungen dar und liegt etwa 80 Kilometer südlich des ukrainischen Festlandes. Sie wurde in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Langstreckenangriffen der ukrainischen Streitkräfte und ist Teil einer umfangreichen Kampagne, um die russischen Truppen im Süden der Ukraine zu isolieren und die russische Logistik zu untergraben. Diese Ereignisse werfen einmal mehr ein grelles Licht auf die dramatische Lage in der Region und die weitreichenden Folgen des Konflikts für die Zivilbevölkerung. (eulerpool-AFX)