Verhaltener Optimismus: Chinas Industrie verzeichnet leichten Dämpfer
Die chinesische Industrie gibt Anzeichen einer leichten Delle im Optimismus, wie aus aktuellen Konjunkturdaten hervorgeht. Trotz eines marginalen Rückgangs des Einkaufsmanagerindex (PMI) im April von zuvor 50,8 auf 50,4 Punkte bleibt die Wachstumsdynamik der großen Industriebetriebe erhalten. Damit übersteigt der Indikator den neutralen Wert von 50 Punkten, der eine Expansion der Geschäftsaktivitäten signalisiert, bereits im zweiten Monat in Serie.
Einen gegenläufigen Trend beobachtet man bei kleineren und mittelständischen Unternehmen. Der von Caixin veröffentlichte Einkaufsmanagerindex verzeichnete im April einen leichten Anstieg um 0,3 Punkte auf 51,4, was auf eine festere Stimmung in diesem Sektor schließen lässt. Der Dienstleistungssektor erlebte hingegen eine geringfügige Eintrübung, mit einem Rückgang der Kennziffer um 1,8 Punkte auf 51,2. Gleichwohl notieren alle Indices über der kritischen 50-Punkte-Marke.
Die neuesten Zahlen folgen auf überraschend positive Wirtschaftsdaten zu Beginn des Jahres. Mit einem Wachstum von 5,3 Prozent im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat Chinas Wirtschaft die Erwartungen übertroffen. Das von der Regierung auf dem Volkskongress im März proklamierte Wachstumsziel von etwa fünf Prozent erscheint somit trotz angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen weiterhin erreichbar. Skeptiker allerdings hatten dieses Ziel inmitten von Herausforderungen wie der Immobilienmarktkrise und einer verhaltenen Konsumbereitschaft als sehr optimistisch bewertet. (eulerpool-AFX)