Verdi streikt: Forderungen treffen bei DHL auf taube Ohren
Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder bei der DHL Hub Leipzig GmbH zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, der diesen Freitag von 4.30 Uhr bis 23.30 Uhr stattfinden soll. Hintergrund der Arbeitsniederlegung ist die bislang ergebnislose erste Tarifverhandlungsrunde.
In einem Jahr Laufzeit fordert Verdi eine Lohnerhöhung von zwölf Prozent sowie eine angepasste Ausbildungsvergütung, ohne dabei bislang auf ein Angebot des Arbeitgebers zu stoßen. Der Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik, Normen Schulze, betont, dass die rund 6.000 Beschäftigten ihre Entschlossenheit und das Bedürfnis nach Anerkennung und echter Lohnentwicklung demonstrieren wollen.
Die Arbeitnehmer verlangen eine gleichberechtigte Mitsprache in den Tarifverhandlungen, um zu verhindern, dass zukünftig Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg getroffen werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist bereits für den 27. Mai angesetzt.
Im Gegenzug reagiert DHL auf den angekündigten Streik mit dem Hinweis, Maßnahmen zur Minimierung der Streikeinwirkungen vorzubereiten, und betont, dass die landesweiten Paketdienste nicht betroffen sind. Das Drehkreuz in Leipzig bleibt besonders für zeitkritische internationale, humanitäre und medizinisch notwendige Sendungen von Bedeutung.
DHL betrachtet den Warnstreik nach nur einer Verhandlungsrunde als wenig konstruktiv und sieht aufgrund der wirtschaftlichen Lage nur begrenzten Spielraum für Lohnerhöhungen. Die Forderungen von Verdi seien laut DHL 'völlig unrealistisch'.