Verbraucherschutz im Visier: Mögliches Klagewetter gegen Online-Marktplatz Temu

Im Zentrum des verbraucherschützenden Sturmes steht aktuell der chinesische Online-Marktplatz Temu. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat rechtliche Schritte in Erwägung gezogen, da die Plattform mit dubiosen Rabatten, irreführenden Bewertungen und einem manipulativen Design das Vertrauen der Kunden erheblich strapaziert. Dies berichtet vzbv-Chefin Ramona Pop und unterstreicht die Notwendigkeit eines konsequenten Schutzes der Konsumenten vor derartigen Geschäftstaktiken.

Laut offizieller Stellungnahmen des hinter Temu agierenden Konzerns Whaleco Technology, hat das Unternehmen auf die Vorwürfe reagiert, jedoch eine Unterlassungserklärung bisher vermieden. Die Verbraucherzentrale ist im Begriff, eine Klage zu erwägen und befindet sich in einem intensiven internen Abstimmungsprozess.

Temu beteuert, die Routinen der Plattform seien fair und lädt zur Kooperation mit Verbraucherorganisationen ein, um die Transparenz und Lokalisierung ihrer Angebote weiter zu verbessern. Die vzbv jedoch kritisiert, dass Kunden im Ungewissen darüber gelassen werden, wie die hoch angepriesenen Rabatte zustandekommen. Auch der behauptete ökologische Vorteil durch die Option, Waren an Abholstellen liefern zu lassen, sei angesichts der langen Versandwege nur schwer nachvollziehbar.

Temu reagiert auf diese Beanstandungen mit dem Argument, dass ihre Verkäufer überwiegend Hersteller seien, die traditionell stationäre Händler beliefern, und dass die angebotenen Preise eine Basis für die dargestellten Einsparungen seien. Auch an der ökologischen Vertretbarkeit von Abholstellen als Lieferoption hält Temu fest.

Der Bundesverband knüpft weitere Vorwürfe an Druck erzeugende Hinweise während des Bestellprozesses. Solche Vorgehensweisen seien als "Dark Patterns" bekannt und stünden im Widerspruch zum im Februar verabschiedeten Digital Services Act der EU. Ebenfalls bemängelt werden unzureichende Informationen über die Authentizität von Produktbewertungen und die Identifikation der Produktanbieter.

In einer Erwiderung verteidigt Temu die Lagerbestands- und Kaufaktualisierungen als Transparenzmaßnahme zur Unterstützung der Verbraucher und widerspricht der Darstellung, dass negative Bewertungen entfernt oder unterdrückt würden.

Temu hat sich, nicht zuletzt aufgrund extrem hoher Rabattaktionen, rasch auf dem deutschen Markt etabliert und die Rangliste der meistheruntergeladenen Shopping-Apps im Jahr 2023 angeführt. Die Diskussion um einen verstärkten Schutz vor chinesischen Billigmarktplätzen wie Temu nimmt inmitten von Bedenken europäischer Spielzeughersteller über die Produktsicherheit zu, welche strengere Regulierungen einfordern. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 26.03.2024 · 20:04 Uhr
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