USA schaffen Penny ab – Produktion der Ein-Cent-Münze endet nach 233 Jahren
Die US-Regierung zieht einen historischen Schlussstrich: Ab Anfang 2026 wird keine Ein-Cent-Münze mehr geprägt. Wie das Finanzministerium in Washington mitteilte, wurde in diesem Monat die letzte Bestellung für sogenannte Penny-Blanks, also Rohlinge der Münze, aufgegeben. Damit endet nach 233 Jahren die Produktion der kleinsten US-Währungseinheit.
Hintergrund der Entscheidung sind vor allem wirtschaftliche Überlegungen. Die Herstellungskosten des Pennys sind in den letzten zehn Jahren von 1,3 auf 3,69 Cent pro Stück gestiegen – also fast das Dreifache des Nennwerts. Durch den Verzicht auf die Münzprägung sollen jährlich rund 56 Millionen Dollar eingespart werden. Die Maßnahme genießt parteiübergreifende Unterstützung in einem politisch sonst stark polarisierten Umfeld.
Die Entscheidung geht auf eine Anweisung von Präsident Donald Trump zurück, der Finanzminister Scott Bessent im Februar beauftragt hatte, die Abschaffung umzusetzen. Als Alternative wird künftig bei Barzahlungen auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet – ab- oder aufwärts, je nach Endsumme. Die Fünf-Cent-Münze, der „Nickel“, bleibt damit die kleinste Einheit im US-Zahlungsverkehr.
Aktuell sind noch rund 114 Milliarden Pennys im Umlauf. Die erste Ausgabe erfolgte 1793, seit 1909 ziert das Porträt von Abraham Lincoln die Kupfermünze. Trotz ihres historischen Werts wurde der Penny im Alltag zunehmend als hinderlich empfunden – Händler, Verbraucher und Automatenbetreiber kritisieren ihn seit Jahren als ineffizient.
Auch in Europa ist der Trend zur Abschaffung kleiner Münzen zu beobachten. Länder wie Finnland oder Belgien haben die Ein- und Zwei-Cent-Stücke de facto aus dem Verkehr gezogen. In Deutschland sprach sich das 2024 gegründete Nationale Bargeldforum im März 2025 für eine Rundungsregel bei Barzahlungen aus – mit dem Ziel, langfristig ebenfalls auf Kleinstmünzen zu verzichten.