US-Börsen schwanken nach starkem Wochenstart: Shutdown-Kompromiss und Analystenkommentare im Fokus
Nach einem verheißungsvollen Start in die Woche aufgrund der Aussicht auf einen Kompromiss im US-Haushaltsstreit zeigt sich am Dienstag an den US-Börsen ein gemischtes Bild. Der Dow Jones Industrial Index konnte bis kurz vor Ende der ersten Handelsstunde um 0,18 Prozent auf 47.453 Punkte zulegen. Gleichzeitig zeigten sich andere Indizes weniger robust: Der S&P 500 verlor 0,30 Prozent und landete bei 6.812 Punkten, während der technologieorientierte Nasdaq 100 um 0,62 Prozent auf 25.453 Punkte nachgab. Zuvor hatte der Nasdaq 100 eine besonders kräftige Rally hingelegt, die nun erste Gewinnmitnahmen nach sich zieht.
Die mögliche Beendigung des längsten Regierungsstillstands der USA hatte den Investoren am Montag Optimismus eingeflößt, der jedoch bereits als eingepreist gilt. Der US-Senat hat nach einer sechswöchigen Blockade einen Übergangshaushalt bis Ende Januar gebilligt. Dennoch fehlt noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses, bevor Präsident Donald Trump das Paket unterzeichnen kann. Sollte der Shutdown enden, wird mit einer zügigen Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten gerechnet, die Aufschluss über den Zustand der US-Wirtschaft geben könnten. Marktanalyst Maximilian Wienke von eToro warnte jedoch, dass enttäuschende Zahlen die Märkte kurzfristig erschüttern könnten.
Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage derzeit etwas abgeebbt, nachdem die Berichtssaison zuvor im Mittelpunkt stand. Aufsehen erregte jedoch Softbank, die unerwartet ihre Nvidia-Aktien für 5,8 Milliarden US-Dollar veräußerte. Die Nvidia-Papiere reagierten darauf mit einem Abschlag von 3,3 Prozent, und auch andere Aktien der Chipbranche gerieten unter Druck. Positiv hervorgetan hat sich hingegen Nike, dessen Aktien um 3,6 Prozent anstiegen. Analystin Lorraine Hutchinson von der Bank of America sieht in der jüngsten Schwächephase des Sportartikelherstellers eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, insbesondere mit Blick auf globale Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2026.
In einem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld bewegten Analystenkommentare die Kurse weiter. Viasat profitierte von einer Hochstufung der US-Bank JPMorgan, die die Chance einer Ausgliederung des Bereichs Defense and Advanced Technologies als erhöht einschätzt, woraufhin die Aktien um über fünf Prozent stiegen. Beim Gasehersteller Linde führte eine Kaufempfehlung der UBS zu einem moderaten Kursanstieg von 1,3 Prozent, da Analyst Joshua Spector das Unternehmen als vielversprechenden Wachstums- und Defensivtitel bewertet. Im Nebenwertebereich rückte Rocket Lab in den Fokus: Nach Vorlage eines Quartalsberichts, der die Erwartungen übertraf, legten die Aktien des Raumfahrtunternehmens um fast fünf Prozent zu.

