"Unwort des Jahres": Kampfbegriff der neuen Rechten
Das Wort "Remigration" wurde zum Unwort des Jahres gewählt. Es wird von der neuen Rechten verwendet, um die Vertreibung von Menschen aus ihrem neuen Heimatland zu verharmlosen. Die Entscheidung, dieses Wort als "Unwort des Jahres" zu benennen, ist daher mehr als gerechtfertigt.
Seit 1991 wird jährlich ein Unwort gewählt. Das erste Unwort war damals "ausländerfrei" und bezog sich auf die Pogromstimmung in Hoyerswerda. In den Jahren danach wurden Häuser niedergebrannt und Menschen aus rassistischen Motiven getötet. Die Auswahl des Unwortes zeigt, dass es nicht nur um Worte geht, sondern um die dahinter liegende Haltung. Diese muss aktiv bekämpft werden, denn aus Unworten können Untaten werden.
Die Wahl des Unwortes des Jahres hat auch eine politische Dimension. Es macht deutlich, dass bestimmte Begriffe benutzt werden, um Menschen auszugrenzen und die Gesellschaft zu spalten. Es ist wichtig, gegen diese Haltung anzukämpfen und für eine offene und tolerante Gesellschaft einzustehen.
In Zeiten, in denen populistische Tendenzen zunehmen und Menschenfeindlichkeit ein ernstzunehmendes Problem darstellt, ist die Benennung des Unwortes des Jahres ein wichtiges Signal. Es zeigt, dass die Sprache eine enorme Wirkung auf das Denken und Handeln der Menschen hat. Indem wir uns bewusst machen, welche Worte wir nutzen und wie wir sie interpretieren, können wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Diskriminierung entgegenzuwirken.
Es ist zu hoffen, dass die Wahl des Unwortes des Jahres dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Macht der Sprache zu schärfen und zu einem diskriminierungsfreien Miteinander beizutragen. Denn nur so kann eine Gesellschaft entstehen, in der alle Menschen gleichberechtigt und respektvoll behandelt werden. (eulerpool-AFX)