Unfälle nach Schnee und Eis - Reisewelle in Bayern

Berlin/Hamburg (dpa) - Winter und kein Ende: Schnee und Wind haben auch in der Nacht zum Samstag auf den Straßen zu zahlreichen Unfällen und Behinderungen geführt. Besonders der Nordosten war wieder betroffen, teilten die Behörden mit.

In Recklinghausen starb ein 26-Jähriger in der Nacht zum Samstag bei einem Unfall auf schneeglatter Straße. Bei Handeloh (Niedersachsen) verunglückte ein 38 Jahre alter Autofahrer am späten Freitagabend auf vereister Fahrbahn tödlich.

Auf der Autobahn 9 bei Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt verunglückte ein Doppeldecker-Reisebus mit einer Jugendgruppe aus Dänemark, die zum Skiurlaub nach Österreich unterwegs war. Drei Begleiter, zwei Frauen und ein Mann, wurden tödlich verletzt. 28 Menschen im Alter zwischen 4 und 57 Jahren erlitten leichte oder schwere Verletzungen, darunter der Fahrer. Der Bus mit 67 Insassen - darunter 48 Kinder - war in eine Mittelleitplanke aus Beton geprallt - mit einer solchen Wucht, dass diese sich extrem verschob. Die Unglücksursache war bis zum Abend noch unklar.

Auf den Bundesstraßen 198 und 104 im Osten Mecklenburg- Vorpommerns ging zeitweise nichts mehr. Auf der B198 steckten etwa 50 Lastwagen, viele Autos und ein leerer Bus in Schneeverwehungen fest. Sie konnten nur mit Hilfe einer Schneefräse befreit werden. Nach etwa acht Stunden wurde die Strecke gegen 5.00 Uhr wieder freigegeben. Auf der B104 kamen mehrere Lastwagen vor lauter Schnee nicht mehr weiter.

Auf der Ostsee-Insel Rügen laufe der Verkehr wieder an, berichtete die Polizei. In Ostvorpommern würden noch Autos geborgen, die ihre Besitzer nachts im Schnee stehen gelassen hatten, wie bei Wusterhusen. Laut Deutscher Bahn AG fallen die Zügen auf den Strecken Neubrandenburg-Güstrow und Rostock-Tessin sowie auf allen Strecken der Usedomer Bäderbahn weiter aus.

Auch auf Hessens Straßen herrschte weiter gefährliche Glätte: Zwei Männer wurden am Freitag bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Sie stießen frontal mit ihren Autos zusammen. In der Kasseler Innenstadt überlebte eine Betrunkene schwer verletzt einen Sturz von einem eisigen Dach. Die 30-Jährige war nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag wohl aus Übermut über eine Feuerleiter auf einen Dachvorsprung geklettert. Das Dach war spiegelglatt - die Frau rutschte aus und fiel etwa vier Meter tief auf einen Parkplatz.

Verschneite und eisglatte Straßen wurden auch in Brandenburg wieder vielen Autofahrern zum Verhängnis. In Nordrhein-Westfalen führten Unfälle zu Sperrungen von Autobahnen. Schneeglätte verursachte in der Nacht zum Samstag eine Reihe von Verkehrsunfällen in der Pfalz. Meistens blieb es bei Blechschäden, wie die Polizei in Landau mitteilte.

Der Start in die Faschingsferien verlangte Urlaubern und Wintersportlern am Samstag in Bayern viel Geduld ab: Nachdem am Morgen vor allem die Straßen im Norden des Freistaats dicht waren, verlagerte sich der Schwerpunkt bis zum Mittag in den Süden, wie ein Sprecher des Verkehrslagezentrums in Rosenheim sagte.

Auch bei der Bahn kam es durch den hohen Andrang an Reisenden zu Behinderungen. In Würzburg mussten bei zwei Zügen in Richtung Hamburg etwa 150 Zugestiegene wieder zum Aussteigen bewegt werden, da die Züge komplett überfüllt waren.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) könnte am Aschermittwoch nicht nur der Karneval, sondern auch die derzeitige Wetterlage vorbei sein. Ein Tief bei den Britischen Inseln soll Mitte der Woche warme Luft nach Mitteleuropa schaufeln. Im Osten und Nordosten Deutschlands werde die Macht des Winters aber nicht gebrochen, sagte DWD-Experte Engel. Tauwetter stehe dort nicht ins Haus.

Wetter / Verkehr
13.02.2010 · 19:22 Uhr
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