Umweltbundesamt fordert ehrgeizigere Maßnahmen im Klimaschutz
Das Umweltbundesamt (UBA) hat in einer neuen Studie ambitionierte Vorschläge zur Beschleunigung des Klimaschutzes vorgestellt. Ziel ist es, dass bis 2030 mindestens 90 Prozent der neuzugelassenen Autos rein elektrisch sind. Die Studie zeigt auf, wie Deutschland bis 2040 die klimaschädlichen Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren kann.
Besonders im Verkehrssektor wird ein Umdenken gefordert. Das UBA hält an dem EU-Ziel fest, ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen, und empfiehlt Deutschland, dieses Ziel schon ab 2032 umzusetzen. Ein fundamentaler Umbau der Automobilindustrie sei hierfür unerlässlich.
Ab 2030 ist zudem die Einführung einer flächendeckenden Pkw-Maut geplant, die schrittweise bis 2035 an die Fahrleistung angepasst erhöht werden soll. Diese Maßnahme soll zur Finanzierung des Verkehrssektors beitragen. Parallel dazu soll die bestehende Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz ausgedehnt werden.
Im Bereich des Flugverkehrs schlägt das UBA vor, bis 2030 die Steuerbefreiung für Kerosin sowie die Mehrwertsteuerbefreiung im internationalen Luftverkehr aufzuheben.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist das Ende der Erdgasverstromung bis spätestens 2040. Neue Industrieanlagen auf fossiler Basis sollen nur bis 2045 genehmigt werden. Um die Energieversorgung zu sichern, sollen bis dahin ausreichend Wasserstoffkraftwerke installiert werden.
Dabei ist das UBA darauf bedacht, Belastungen für die Bürger abzufedern. Es weist darauf hin, dass steigende CO2-Preise erhebliche Herausforderungen mit sich bringen könnten. Die Rückführung der Einnahmen an die Bürgerinnen und Bürger, etwa durch eine sozial differenzierte Klimaprämie, ist ein Ansatz, um insbesondere Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen zu unterstützen.

