Umweltaktivisten bringen Gasgipfel in Berlin in Bedrängnis
Die internationale Wirtschaftskonferenz zum Thema Flüssiggas in Berlin hat hitzige Diskussionen provoziert. Noch vor deren offizieller Eröffnung projizierte Greenpeace die provokante Botschaft "Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge" auf die Fassade des altehrwürdigen Hotels Adlon. Dieses symbolträchtige Gebäude am Brandenburger Tor beherbergt bis Donnerstag die Veranstaltung.
Am Montagvormittag versammelten sich Mitglieder der Gruppe Letzte Generation mit Transparenten vor dem Hotel. Trotz ihres Versuchs, Sitzblockaden durchzuführen, wurden sie von den Sicherheitskräften auf den Gehweg gedrängt. Doch die Aktivisten kündigten weitere Aktionen an, die in den kommenden Tagen die Gas-Konferenz beeinträchtigen sollen. Neben geplanten Demonstrationen, die von Bündnissen aus Greenpeace, Amnesty International und Fridays for Future organisiert werden, sind auch unangemeldete Aktionen von Gruppen wie Ende Gelände und Extinction Rebellion zu erwarten.
Der World LNG Summit zieht führende Vertreter der Gasindustrie und politische Entscheidungsträger an. Unterdessen hat das Bündnis bekanntgegeben, die geplante Protestdemonstration soll am Dienstag um 16:30 Uhr beginnen. Für den frühen Abend seien weitere öffentliche Aktionen vorgesehen. Fran Leitner von Ende Gelände versprach "kreativen und bunten Protest", ohne jedoch konkrete Details offenzulegen.
In der Kritik der Demonstranten stehen insbesondere die multinationalen Konzerne, denen gezielte Desinformation und der Versuch, fossiles Gas als Brückentechnologie zu etablieren, vorgeworfen werden. Neben Vorwürfen der Umweltgefährdung wird auch die Politik der Bundesregierung kritisiert, die auf eine fragwürdige Energiepolitik setze. Flüssiggas, überwiegend aus den USA importiert, sei nicht nur umweltschädlich, sondern auch eine Kostenfalle für Mieter, deren Heizkosten exponentiell steigen, wie Ruth Carcassone von einer Berliner Mieterinitiative anmerkte.

