Umdenken beim Hochwasserschutz gefordert
Die verheerenden Hochwasserereignisse der letzten Tage haben bei Experten Alarmglocken läuten lassen. Sie fordern ein Umdenken beim Schutz vor Überschwemmungen, da sich die Hochwasser-Prozesse aufgrund des Klimawandels verändern werden. Ralf Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle (Saale), betonte im Deutschlandfunk, dass wir in Zukunft mit anderen Arten von Hochwässern rechnen müssen. "Solche langen Hochwasser-Ereignisse wird es auch in Zukunft sicher öfter geben", warnte er.
Besonders betroffen von den aktuellen Hochwasserereignissen sind die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Um die Schäden zu minimieren, müsse der Hochwasserschutz überdacht werden, so Merz. "Denn vielleicht ist jetzt das, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben, nicht immer eine gute Maßnahme für die Zukunft." Ein Beispiel dafür sei die Tatsache, dass es heutzutage viel weniger Flussauen, also natürliche Überschwemmungsgebiete, gebe.
Merz wies jedoch auch darauf hin, dass ein hundertprozentiger Schutz vor Hochwasser niemals erreicht werden könne. Sowohl finanziell als auch technisch sei dies nicht machbar. Zudem sei die Landschaft nicht komplett umrüstbar. Dennoch müsse jetzt gehandelt werden, um für die Zukunft besser gerüstet zu sein. (eulerpool-AFX)