Ukraine greift russische Treibstofflager bei nächtlichen Drohnenangriffen an
In einem eskalierenden Konfliktszenario ist es der Ukraine gelungen, bei nächtlichen Drohnenangriffen auf russisches Territorium erneut ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Ziel der Angriffe waren Treibstofflager in zwei russischen Regionen, die erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Betroffen waren dabei die Regionen Tambow und Woronesch, wie aus offiziellen Angaben und Berichten hervorgeht.
Der Gouverneur der Region Tambow, Jewgeni Perwyschew, bestätigte über den Kurznachrichtendienst Telegram den Einschlag und das anschließende Feuer in einer Einrichtung auf seinem Gebiet. Einsatzkräfte waren demnach schnell zur Stelle, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, wobei Details zu Ort und Ausmaß der Schäden bewusst offenblieben. In sozialen Medien kursierende Bilder und Videos untermauern bisher nur die Informationen über ein Großfeuer in der Ortschaft Dmitrijewka, 50 Kilometer nordwestlich von Tambow.
Im benachbarten Woronesch schilderte der dortige Gouverneur Alexander Gussew, dass eine weitere Anlage von einer abgeschossenen Drohne getroffen wurde. Trotz einer leichten Beschädigung mehrerer Treibstoffreservoirs sei kein Feuer ausgebrochen und es gab keine Verletzten. Risiken und Gefahren wurden effektiv abgewehrt.
Das russische Verteidigungsministerium, gewohnt zurückhaltend, vermied es, konkrete Schäden zu kommentieren und fokussierte sich stattdessen darauf, die Anzahl der abgewehrten Drohnen hervorzuheben. Laut Militärangaben wurden 102 ukrainische Drohnen in verschiedenen Regionen Russlands unschädlich gemacht, wobei Tambow in den offiziellen Veröffentlichungen fehlt. Hintergrund der Angriffe ist der seit knapp vier Jahren anhaltende Konflikt, in dem Russland regelmäßig die Ukraine mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern attackiert.
Die Ukraine hat ihre Drohnentechnologie weiterentwickelt, um insbesondere die russische Treibstoffinfrastruktur ins Visier zu nehmen. Die Schäden durch diese Gegenschläge stehen in keinem Verhältnis zu den Zerstörungen, die der russische Feldzug bisher in der Ukraine angerichtet hat.

