TV-Rekord dank Frauen

Hannover (dpa) - Das WM-Finale verpasst, doch den deutschen TV-Rekord geknackt: Das bittere 0:1 der Löw-Elf gegen Spanien war am Mittwochabend ein Straßenfeger erster Klasse, zeitweise fieberten bis zu 32,88 Millionen Menschen vor dem heimischen Bildschirm mit.

Die ARD-Übertragung vom WM-Halbfinale aus Durban setzte sich mit einer Durchschnittsquote von 31,10 Millionen an die Spitze der ewigen TV-Hitliste - und dabei sind die vermutlich 15 bis 20 Millionen Fans, die das Match beim Public Viewing verfolgten, nicht berücksichtigt.

«Bei dem schönen Wetter hatten wir nicht unbedingt mit diesem Rekord gerechnet. Die WM hat ein ungeheures Aktivierungspotenzial», erklärte ein Sprecher der ARD-Medienredaktion. «Diese noch nie dagewesene Zuschauerzahlen bedeuten eine großartige Würdigung der mitreißenden Spielweise und sympathischen Ausstrahlung des deutschen Teams», erläuterte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky die riesige Begeisterung für das Turnier in Südafrika.

Alle Bevölkerungsschichten, alle Altersgruppen und vor allem Frauen sind bei der WM vom Fußball-Fieber erfasst. Sie sorgten dafür, dass der bisherige Allzeit-Rekord vom WM-Halbfinale 2006 zwischen Deutschland und Italien (29,66 Millionen) klar übertroffen wurde. Die These des Medienwissenschaftlers Josef Hackforth, nach der die WM zur Hälfte Frauensache ist, wurde beim Spanien-Spiel durch Zahlen eindrucksvoll bestätigt.

Bei den Erwachsenen ab 14 Jahren stellten die Frauen mit 14,73 Millionen Zuseherinnen in absoluten Zahlen sogar die Mehrheit. Demgegenüber stehen nach Angaben von Media-Control 14,42 Millionen Männer ab 14 Jahren, die die spannende Partie zu Hause verfolgten. Nur bei den Marktanteilen rangierten die Männer mit 88,3 Prozent vor dem Frauen (77,9 Prozent). Das liegt daran, dass in Deutschland mehr Frauen als Männer leben.

Besonders begeistert war auch die junge Zielgruppe - ansonsten eher eine Problemfeld für die öffentlich-rechtlichen Sender. Im Schnitt verfolgten 13,97 Millionen 14- bis 49-Jährige das Halbfinale und erzielten einen riesigen Marktanteil von 86,1 Prozent für die ARD.

Auch für die beiden restlichen WM-Partien rechnen TV-Experten mit hohen Werten, allerdings nicht mit Rekorden. Das Erste zeigt am Samstag (20.30 Uhr) das Spiel um Platz drei zwischen Deutschland und Uruguay. Es ist zugleich das Abschiedsspiel für Günther Netzer als ARD-Experte. Das ZDF überträgt am Sonntag das Finale zwischen Spanien und den Niederlanden. Die Messlatte liegt hoch: 25,88 Millionen sahen 2006 das WM-Finale zwischen Italien und Frankreich.

Medien / Fernsehen / Einschaltquoten
08.07.2010 · 23:06 Uhr
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