Tunesien verbannt kostenlose Einweg-Plastiktüten aus den Supermärkten

Der Tourismus ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen Branchen in Tunesien. Das Land ist also auf saubere Strände und unverschmutzte Meere angewiesen. Es ist daher durchaus im Interesse Tunesiens, die unkontrollierte Verbreitung von Plastikmüll zumindest einzuschränken. Anders als im Nachbarland Marokko, wo Plastikverpackungen per Gesetz komplett verboten wurden, setzt die tunesische Regierung auf einen dialogorientierten Ansatz. So haben die großen Supermarktketten zugesagt, zukünftig keine dünnen Einweg-Plastiktüten mehr kostenlos abzugeben. Für die Umwelt kann diese Übereinkunft durchaus signifikante Vorteile mit sich bringen: Bisher wurden jährlich rund 315 Millionen dieser dünnen Plastiktüten an die Kundschaft ausgegeben. Ein Großteil davon landete anschließend unkontrolliert in der Umwelt.

Dickere Plastiktüten werden gegen eine Gebühr abgegeben

Den Angaben der Regierung zufolge zeigten sich die Supermarktketten bei der Neuregelung extrem kooperationsbereit: „Unsere Verhandlungen mit den Supermarkt-Managern nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Tatsächlich stimmten sie unserem Vorschlag in Rekordzeit zu. Unsere Bürger werden nun ihre Gewohnheiten ändern müssen und ein Bewusstsein für die Wichtigkeit des Umweltschutzes entwickeln“, erklärte Umweltminister Riadh Mouakher. In Deutschland entschloss sich beispielsweise die Einzelhandelskette Rewe freiwillig zu einem Verzicht auf Plastiktüten. Ganz so weit ist es in Tunesien noch nicht: Dort sollen zunächst dickere Plastiktüten verkauft werden, die theoretisch auch mehrmals genutzt werden können. Außerdem werden die Plastiktüten zukünftig nur gegen eine Gebühr abgegeben.

Umweltschützer fordern eine Verbesserung des Abfallsystems

Die Hoffnung dahinter ist, dass die Kunden auf Mehrfach-Tragetaschen setzen, um sich die Kosten für den Kauf der Plastiktüte zu ersparen. Die dickeren Plastiktüten sollen zudem weniger leicht vom Wind verweht werden können und auf diese Weise seltener in die Meere gelangen. Außerdem sollen Tiere das dickere Plastik nicht so oft mit Nahrung verwechseln und auffressen. Ob sich diese Hoffnungen allerdings erfüllen, bleibt abzuwarten. Zumindest scheint in der tunesischen Regierung aber ein gewisses Problembewusstsein vorhanden zu sein. Umweltschützer fordern zudem auch den Aufbau eines Recyclingsystems. Denn bisher ist es in Tunesien, selbst mit gutem Willen, schwer, eine Plastiktüte fachgerecht zu entsorgen.

Via: Treehugger

Umwelt / Plastikmüll
[trendsderzukunft.de] · 24.03.2017 · 12:15 Uhr
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