Theater um Infowars-Verkauf: Insolvenzrichter stoppt Onion-Deal
Der Verkaufsprozess rund um die umstrittene Website Infowars von Alex Jones nimmt eine überraschende Wendung. Ein US-Insolvenzrichter entschied, dass die Auktion, bei der das satirische Nachrichtenportal The Onion als Gewinner hervorging, nicht das bestmögliche Ergebnis erbracht habe. Richter Christopher Lopez urteilte, dass der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter einen "guten Glaubensfehler" beging, indem er eine schnelle Finalisierung der Angebote bevorzugte, anstatt intensivere Gebotsrunden zu fördern.
Lopez äußerte, dass weder das Angebot von The Onion noch das von First American United Companies, einer mit Jones verbundenen Firma, ausreichend sei, um die Schulden von Jones zu decken. Er forderte den Insolvenzverwalter auf, bestehende Streitigkeiten mit Gläubigern zu klären, bevor ein erneuter Verkaufsversuch gestartet werde.
Das satirische Portal The Onion hatte sich in einer Auktion als Höchstbietender des umstrittenen Medienunternehmens Infowars durchgesetzt. Alex Jones und First American United Companies kritisierten jedoch den Verkaufsprozess scharf und argumentierten, dass The Onion zu viel Anerkennung erlangte, da es von Familien unterstützt wurde, die bereits hohe Gerichtsurteile gegen Jones erstritten hatten.
Jones hatte 2022 Insolvenz angemeldet, da er gezwungen war, seine Vermögenswerte zur Bezahlung von 1,3 Milliarden Dollar an rechtlichen Urteilen zu liquidieren. Diese Urteile resultierten aus wiederholten, falschen Behauptungen, wonach das Massaker an der Sandy Hook Grundschule inszeniert gewesen sei.
The Onion plant, Infowars im Jahr 2025 als Parodie-Seite wiederzubeleben. Während die Connecticut-basierten Sandy Hook-Familien, als Jones' größte Gläubiger, das Gebot von The Onion unterstützen, wurde das Angebot von First American United Companies nachträglich beanstandet.
Jones’ Anwalt Ben Broocks warf The Onion vor, nur die Hälfte des 3,5-Millionen-Dollar-Angebots von First American United Companies in bar aufgebracht zu haben und mit fragwürdigen Methoden seinen Einsatz verbessert zu haben.
Lopez's Entscheidung wirft nun Fragen zum weiteren Vorgehen auf, da der Prozess nun neu aufgerollt wird.

