Tech-Werte im Abwärtsstrudel: DeepSeek sorgt für Turbulenzen
Die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek hat am Montag zu spürbaren Kurseinbrüchen bei Tech-Aktien geführt. Der US-Technologieindex Nasdaq 100 rutschte um knapp 3 Prozent ab. Hintergrund der Abwärtsbewegung sind Diskussionen über DeepSeeks neues KI-Modell, das durch Kosteneffizienz brillieren und mit weniger leistungsstarken Chips auskommen soll als etablierte Alternativen. Während einige Experten die Entwicklung als überbewertet darstellen, könnte sich die Diskussion negativ auf die Bewertungen im Technologiesektor auswirken.
Besonders betroffen sind Tech-Giganten wie Nvidia, Broadcom und AMD, ebenso wie der Software-Riese Microsoft. In Japan waren Halbleiterunternehmen Tokyo Electron und Advantest sowie der Tech-Investor Softbank unter Druck. Nvidia musste den Titel des wertvollsten US-Unternehmens wieder an Apple abgeben, nachdem die Aktie um 17 Prozent fiel, was einen historischen Verlust der Marktkapitalisierung von 589 Milliarden US-Dollar bedeutete.
Am deutschen Aktienmarkt gerieten vor allem Tech-Titel wie Aixtron, Siltronic und Süss Microtec ins Strudeln. Auch Infineon und Siemens verbuchten Verluste. Der Baukonzern Hochtief korrigierte nach einer Rallye. Im Energiebereich traf es unter anderem Siemens Energy. Nach einer Kursvervielfachung seit Ende 2023 stürzte die Aktie um 20 Prozent ab.
Trotz dieser Turbulenzen sehen Analysten wie Stacy Rasgon von Bernstein Research keinen Grund zur Panik. Das innovative Modell von DeepSeek biete durch seine Architektur zwar eine effiziente Kostengestaltung, beruhe jedoch nicht auf revolutionären Technologien. Letztlich könnten Effizienzsteigerungen im Tech-Sektor sogar die Nachfrage beflügeln.