Tankerdrama in der Ostsee: "Eventin" auf dem Weg zur sicheren Bergung
Die "Eventin", ein manövrierunfähiger Öltanker, soll bis zum Abend sicher in Richtung Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden und damit die Ostsee rechtzeitig verlassen. Dies verkündete das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee. Derzeit wird die Position des Schiffes von einem kommerziellen Schlepper stabil gehalten, während ein zweiter Schlepper aus Übersee gegen Mittag eintreffen soll.
Die Priorität liegt dabei nicht nur auf der technischen Bergung des 274 Meter langen Tankers, sondern auch auf der Versorgung der 24-köpfigen Besatzung. Trotz widriger Bedingungen an Bord – die Heizung, das Kochen und die sanitären Einrichtungen sind außer Betrieb – ist der Zustand der Crew, den Umständen entsprechend, stabil.
Die Krise begann am Freitag, als die "Eventin" mit knapp 100.000 Tonnen Öl an Bord nordöstlich von Rügen in der Ostsee liegen blieb. Systemausfälle führten dazu, dass das Schiff manövrierunfähig trieb, bis Rettungsteams am Freitagnachmittag eine Schleppverbindung herstellen konnten, um den Tanker vor die Küste von Sassnitz zu bringen. Die anhaltend schwierigen Wetterbedingungen mit Wellenhöhen von bis zu vier Metern erschwerten den Schleppvorgang erheblich. Laut Amtsleiter Stefan Grammann wird die Situation formal erst als gelöst angesehen, wenn der Tanker die deutschen Gewässer verlassen hat.

