
Super Nintendo: Ältere Konsolen laufen schneller als zum Marktstart

Ein ungewöhnliches Phänomen beschäftigt die Retro-Gaming-Community: Ältere Super Nintendo-Konsolen laufen heute schneller als bei ihrer Markteinführung vor 35 Jahren. Das berichtet Kotaku.
Während die meisten elektronischen Geräte mit der Zeit an Leistung verlieren, scheint sich das Gegenteil zu ereignen. Besonders betroffen ist die Audio Processing Unit (APU) des SNES. Ihre Taktfrequenz hat sich über die Jahre messbar erhöht.
Diese Messungen zeigen, dass die ursprüngliche DSP-Abtastrate von 32.000 Hz mittlerweile Werte von bis zu 32.182 Hz erreicht. Dies führt dazu, dass Musik minimal schneller abgespielt und in einer leicht höheren Tonlage wiedergegeben wird. Der Effekt ist für die meisten Spieler kaum wahrnehmbar, doch Enthusiasten untersuchen die möglichen Folgen.
Einfluss auf das Gameplay hat das Phänomen nur begrenzt. Übergänge zwischen Spielbereichen, etwa in Super Metroid, könnten sich leicht beschleunigen, da Audiodaten schneller geladen werden. Experten halten den Unterschied jedoch für vernachlässigbar. Selbst bei Speedruns dürfte die Zeitersparnis im Millisekundenbereich liegen.
Forscher und Retro-Experten analysieren weiterhin, warum dieser Effekt auftritt. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass der verwendete Keramikresonator der APU mit zunehmendem Alter schneller schwingt. Tests unter verschiedenen Temperaturen - inklusive Experimenten im Gefrierschrank - sollen genauere Daten liefern.
Langfristig bleibt offen, ob der Effekt weiter zunimmt. Falls die APU-Frequenzen weiterhin steigen, könnte dies in einigen Jahrzehnten spürbare Auswirkungen haben. Besonders für toolgestützte Speedruns, bei denen Programme optimale Spielabläufe berechnen, könnte das von Bedeutung sein.