Studie zu Steueroasen: Großkonzerne meiden Bahamas & Co
Marcel Olbert, Mitautor der Studie von der Universität Mannheim sagte, ein Grund dafür sei, dass die Großkonzerne durch die Offenlegungen für die Jahre nach 2016 eine kritischere Überprüfung der Steuerstrukturen durch Finanzbehörden bei Betriebsprüfungen erwarteten. "Diese könnten in erhöhten Steuernachzahlungen oder gar Strafzahlungen münden." Zuvor hatte das "Handelsblatt" (Freitag) über die ZEW-Studie berichtet.
Im Kampf gegen Steuerflucht hatten die G20-Staaten der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer unter anderem Meldepflichten für Großkonzerne eingeführt. Vor allem das "Country-by-Country-Reporting" wirkt laut ZEW, also die Pflicht, heimischen Steuerbehörden Umsätze, Gewinne, Mitarbeiterzahlen und Steuerzahlungen aufgeschlüsselt nach dem einzelnen Land der Geschäftstätigkeit zu melden. "Das Schließen der Steueroasen hatte tatsächlich den Effekt, dass dort weniger Gewinne von den jetzt meldepflichtigen Unternehmen registriert werden", sagte Studienleiter Christoph Spengel dem "Handelsblatt". Der Nebeneffekt sei leider, dass die Konzerne mehr in Niedrigsteuerländern investierten.
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MANNHEIM (dpa-AFX)