Studie zeigt: Junge Menschen geben Geldspitzen oft spontan aus

11. April 2025, 10:06 Uhr · Quelle: klamm.de
Foto von Andy Latham auf Unsplash
Eine neue Studie der Initiative Invest4Kids (I4K) hat untersucht, wie junge Erwachsene mit plötzlich verfügbaren Geldsummen umgehen. Das Ergebnis: Viele greifen schnell zu – vor allem bei Konsumgütern wie Technik, Mode oder Freizeitartikeln. Experten sehen Social Media und neue Zahlungsmethoden als zentrale Treiber für dieses Verhalten.

Plötzliche Geldsummen führen zu Spontanausgaben

Die I4K-Studie zeigt: Wenn junge Erwachsene auf einen Schlag einen größeren Geldbetrag erhalten, fließt ein erheblicher Teil direkt in kurzfristigen Konsum. Etwa ein Fünftel der Summe wird laut der Untersuchung innerhalb kurzer Zeit ausgegeben – oft ohne klare Strategie oder langfristige Finanzziele.

Beispiele für solche Geldzuflüsse sind Depotfreigaben zum 18. Geburtstag, Erbschaften oder hohe Geldgeschenke. Laut den Studienautoren werden diese Beträge häufig als „zusätzlich“ wahrgenommen – nicht als Teil eines Budgets, das geplant werden müsste. Das begünstigt impulsive Entscheidungen.

Social Media verstärkt Konsumdruck

Ein zentraler Einflussfaktor: soziale Medien. Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube setzen Trends, vermitteln Lifestyle-Vorstellungen – und präsentieren Konsum als sozialen Standard. Gerade durch kurze Videoformate, Rabattaktionen und Influencer-Empfehlungen entsteht ein starker Kaufimpuls.

Zwar gaben viele der befragten Jugendlichen an, sich nicht leicht beeinflussen zu lassen. Doch die tatsächlichen Ausgaben sprechen eine andere Sprache. Besonders Produkte aus dem Bereich Technik, Mode und Unterhaltung sind gefragt, wenn das Geld plötzlich verfügbar ist.

Buy now, pay later als zusätzlicher Risikofaktor

Ein weiterer Mechanismus, den die I4K-Studie kritisch beleuchtet: moderne Zahlungsmodelle wie „Buy now, pay later“ (BNPL). Wer auf Raten kauft oder zinsfreie Teilzahlungen nutzt, verliert schnell den Überblick über seine finanziellen Verpflichtungen. Die Hemmschwelle für teure Anschaffungen sinkt – der Konsum steigt.

Die Studienautoren warnen: Diese Angebote suggerieren finanzielle Flexibilität, können aber langfristig zu Schulden führen. Besonders junge Erwachsene mit wenig Finanzwissen laufen Gefahr, sich zu überschätzen.

Einfluss von Freunden und Umfeld

Neben Social Media spielt auch das persönliche Umfeld eine große Rolle. Rund zwei Drittel der befragten Jugendlichen gaben an, dass Freunde ihre Kaufentscheidungen mit beeinflussen. Wer nicht mitzieht, fühlt sich schnell außen vor. Der soziale Druck führt dazu, dass viele lieber kurzfristig Geld ausgeben, statt langfristig zu planen.

Auch hier zeigt sich ein klares Bild: Während junge Menschen ihre Ausgaben oft als „frei entschieden“ wahrnehmen, schätzen Eltern und Lehrkräfte die Situation kritischer ein. Sie beobachten fehlende Struktur und ein geringes Bewusstsein für langfristige finanzielle Verantwortung.

Empfehlungen: Geld gestaffelt freigeben

Die I4K-Studie spricht sich für konkrete Schutzmaßnahmen aus. An erster Stelle steht die Empfehlung, größere Geldsummen nicht auf einmal, sondern in Etappen freizugeben. So bleibt Zeit zur Reflexion – und für mögliche Beratung durch Eltern oder Fachleute. Im besten Fall können solche Maßnahmen mit den Kindern fair besprochen und direkt bei dem Eröffnen eines Depots über den Anbieter vertraglich geregelt werden.

Zweitens sollen feste Sparquoten helfen, das verfügbare Kapital nicht sofort komplett zu verplanen. Wer früh lernt, einen Teil des Geldes für langfristige Ziele zu reservieren, entwickelt ein besseres Gefühl für Budgetverantwortung.

Auch Belohnungssysteme können laut I4K sinnvoll sein: Wer Geld bewusst einsetzt, bekommt später mehr Spielraum. Das Prinzip: Finanzielle Mündigkeit fördern – nicht einschränken.

Finanzbildung ausbaufähig

Ein weiteres Problemfeld: die mangelnde Finanzbildung in Schulen. Viele Jugendliche gaben an, kaum Kenntnisse im Umgang mit Geld aus der Schule erlernt zu haben. Pädagogen sehen hier deutlichen Nachholbedarf, da es in Deutschland noch keine Pflichtfächer in Bezug auf die Finanzbildung gibt. Die Studie fordert deshalb mehr Bildungsangebote – sowohl im Unterricht als auch ergänzend im privaten Umfeld.

Fazit

Die I4K-Studie macht deutlich: Junge Menschen sind anfällig für Konsumverlockungen, wenn plötzlich Geld zur Verfügung steht. Social Media, Gruppendruck und moderne Zahlungsmodelle verstärken diesen Effekt. Mit klaren Regeln und gezielter Bildung lässt sich jedoch gegensteuern – damit das nächste Geldgeschenk nicht im Warenkorb endet.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und der Volltext der Studie steht auf https://invest4kids.de/studie/ zum Download bereit.

Finanzen / Konsum
11.04.2025 · 10:06 Uhr
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