Studie enthüllt wechselnde Ernährungstrends der deutschen Verbraucher
Die jüngste Untersuchung zu den Ernährungsvorlieben der deutschen Konsumenten zeigt, dass Preisbewusstsein und gesunde Ernährung zunehmend Hand in Hand gehen. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer präsentierte in Berlin neue Erkenntnisse über das gegenwärtige Kaufverhalten der Verbraucher und deren Präferenzen beim Lebensmitteleinkauf.
Deutliche Veränderungen betreffen das Preisbewusstsein der Käufer. Trotz einer Vorliebe für saisonale und regionale Produkte achten heute 74 Prozent auf Rabatte und 59 Prozent darauf, dass ihre Einkäufe preiswert sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 legten nur 46 Prozent der Befragten besonderen Wert auf günstige Produkte.
Angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten, die seit 2020 um etwa 30 Prozent angestiegen sind, ist diese Entwicklung für Rainer wenig überraschend. Er betonte, wie essenziell erschwingliche Preise für alle gesellschaftlichen Gruppen sind und sprach sich gegen Maßnahmen aus, die Lebensmittelpreise künstlich erhöhen, wie zum Beispiel durch eine Mehrwertsteuererhöhung oder eine Fleischabgabe.
Transparenz spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf umfassende Informationen zu Inhaltsstoffen und Herkunft der Lebensmittel sowie auf Produktionsbedingungen. Der Nutri-Score erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit, da er eine schnelle Einschätzung der Nährwertqualität bietet. Mittlerweile nutzen 35 Prozent der Befragten dieses System zum Produktvergleich.
Minister Rainer unterstrich die Bedeutung solcher Informationen, die eigenverantwortliches Handeln der Konsumenten begünstigen. Auch das Interesse am Bio-Siegel und Tierwohl-Label ist gestiegen, wobei jeweils mehr als die Hälfte der Einkäufer darauf achten. Der bewusste Kauf regionaler Produkte ist für 77 Prozent der Käufer entscheidend, insbesondere bei Eiern, Geflügel und Backwaren.
Außerdem gewinnt der Konsum von weniger zuckerhaltigen, salz- und fettreduzierten Lebensmitteln an Bedeutung. In einem Jahrzehnt sank der tägliche Fleischkonsum von 34 Prozent auf 24 Prozent, während sich 37 Prozent als Flexitarier bezeichnen. Vegetarische und vegane Ernährungsweisen bleiben unter Berücksichtigung im unteren einstelligen Bereich.
Trotz dieser bewussten Entscheidungen bleibt der Genussfaktor unverzichtbar: Ganze 98 Prozent der Deutschen legen größten Wert darauf, dass es schmeckt. Gleichwohl erfreuen sich schnelle und einfache Kochmethoden wachsender Beliebtheit, eine Tendenz, die laut Report vor allem bei Frauen zunimmt.

