Streit um Transparenz: Die britische Finanzaufsicht in der Kritik

Die britische Finanzaufsichtsbehörde, die Financial Conduct Authority (FCA), steht zunehmend in der Kritik, da sie ihre Absicht bekräftigt hat, Unternehmen, die Untersuchungen unterliegen, öffentlich zu nennen. Bim Afolami, der City-Minister, hat deutlich gemacht, dass das Finanzministerium mit der FCA im Gespräch ist, da Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzstandorts London laut werden.

Hochrangige Parlamentarier haben in einem Schreiben an den FCA-Vorstandsvorsitzenden Nikhil Rathi ihre Sorge geäußert, dass dieser Plan den Ruf der City sowie der involvierten Einzelpersonen beschädigen und das Fehlen einer Auswirkungsanalyse kritisieren könnte. Die FCA ihrerseits will mit früheren und häufigeren Bekanntmachungen von Untersuchungen für mehr Transparenz sorgen und damit abschreckend wirken.

Die zunehmende Unzufriedenheit der Regierung wird durch die Angst genährt, dass London im Wettbewerb mit anderen Finanzzentren, wie New York, an Boden verliert. Ein leitender Konservativer MP bezeichnete die FCA als "massive Bremse" für die Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs.

Der Finanzdienstleister-Ausschuss des House of Lords hat eine Untersuchung zur Regulierung des Finanzsektors angekündigt und forderte Rathi dazu auf, Einzelheiten zum Plan zu erläutern. Lord Michael Forsyth, ein ehemaliger konservativer Kabinettsminister, äußerte die Befürchtung, dass die Benennung von Unternehmen, die später freigesprochen werden, einen "höchst negativen Einfluss" haben könnte.

Miles Celic, der Chief Executive von TheCityUK, sprach sich gegen das Vorhaben aus und nannte es eine "Name-and-Shame"-Politik. Die FCA hingegen betont, dass saubere Märkte, in denen Fehlverhalten bestraft wird, entscheidend seien, um Unternehmen anzuziehen, die in Großbritannien tätig sein wollen.

Im Gegenzug verteidigte Rathi den Ansatz der Behörde und wies in einer Rede darauf hin, dass es sich nicht um eine "Name-and-Shame"-Übung handele. Er verwies auf die Entscheidung der FCA aus dem Jahr 2022, eine Warnung vor der Krypto-Firma FTX auszusprechen, deren Gründer in den USA zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, bevor überhaupt Maßnahmen erwogen wurden.

Rechtsanwälte und Partner von Ashurst drücken ihre Sorge aus, dass die Ankündigung von Untersuchungen in einem frühen Stadium zu einer Debatte über jeden einzelnen Fall führen würde, auf die die FCA dann nicht reagieren könne. Davon abgesehen ist die Behörde rechtlich nicht dazu verpflichtet, eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, da die Politik die eigenen Regeln nicht verändert.

Die FCA strebt danach, ihre Praktiken mit anderen Aufsichtsbehörden wie der UK Competition and Markets Authority und der Monetary Authority of Singapore in Einklang zu bringen, die in einigen Fällen ebenfalls Untersuchungen an Unternehmen bekannt machen. Im Gegenzug schweigen andere internationale Gegenspieler wie die US Securities and Exchange Commission und die deutsche BaFin, bis ihre Ermittlungen abgeschlossen sind. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 22.04.2024 · 23:29 Uhr
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