Steigende Kosten in der Pflege: Ein Teures Dilemma für Bedürftige
Pflegebedürftige Menschen in Deutschland und ihre Angehörigen sehen sich erneut mit steigenden Kosten für Pflegeheimplätze konfrontiert. Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Verbands der Ersatzkassen (vdek) verdeutlicht diesen Trend: Im ersten Jahr eines Heimaufenthalts stiegen die Eigenanteile der Pflegebedürftigen im bundesweiten Durchschnitt von 2.687 auf 2.984 Euro zu Beginn des Jahres 2025.
Die Differenz zwischen den Bundesländern ist beträchtlich - Bremen führt mit 3.456 Euro, während Sachsen-Anhalt mit 2.443 Euro am niedrigsten liegt. Diese Entwicklung wirft einen Schatten auf die Maßnahmen der Bundesregierung.
Trotz erhöhter Pflegekassenzuschüsse und gestiegener Pflegeleistungen zu Jahresbeginn bleibt der finanzielle Druck auf viele Bürger bestehen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert die Regierung scharf, und auch das Deutsche Rote Kreuz warnt vor einer zunehmenden finanziellen Belastungsfalle durch Pflegekosten.
Obwohl zum Jahresbeginn eine Erhöhung der Pflegeleistungen um 4,5 Prozent stattfand und die Beitragssätze der Pflegeversicherung angehoben wurden, bleibt die Belastung für viele ungemindert hoch. Der Verband der Ersatzkassen fordert von den Ländern eine stärkere finanzielle Beteiligung an Bau und Instandhaltung von Pflegeeinrichtungen.
Einer ihrer zentralen Vorschläge ist die Übernahme dieser Kosten durch die Länder, um die Eigenanteile der Pflegebedürftigen zu senken. Die wachsende Zahl Pflegebedürftiger, die laut Statistischem Bundesamt bis Dezember 2023 auf knapp 5,7 Millionen anstieg, verlangt nach entschiedenen Reformen.
Trotz Ankündigungen einer umfassenden Pflegereform durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach in der Vergangenheit, bleibt eine solch weitreichende Anpassung aus.