Steam Machine: Eine vernünftige Preis-Schätzung eines Insiders beläuft sich bei rund 700 Euro
Die kommende Steam Machine von Valve sorgt seit Wochen für Diskussionen. Vor allem, weil der Hersteller beharrlich einen entscheidenden Faktor verschweigt: den Preis der Steam Machine. Nun liefert Linus Tech Tips eine erstaunlich präzise Analyse, die nahelegt, dass das Gerät für rund 699,99 US-Dollar (rund 700 Euro) auf den Markt kommen dürfte. Der bekannte Technik-YouTuber sagt sogar scherzhaft, er würde „einen ganzen Portal-Kuchen essen“, sollte er um mehr als 60 Dollar danebenliegen.
Was steckt hinter dieser ungewöhnlich selbstbewussten Prognose?
Linus baut die Steam Machine nach, mit handelsüblichen Bauteilen
Valve zeigte Linus Tech Tips die Hardware der neuen Steam Machine ausführlich hinter verschlossenen Türen. Die darin verbaute Technik basiert auf einem Semi-Custom AMD-Chip: sechs Zen-Kerne kombiniert mit einem RDNA3-Grafikteil, dazu 8 GB GDDR6-VRAM. Da diese Bauteile nicht einzeln im Handel verfügbar sind, modellierte Linus ein System mit identischer Leistungscharakteristik:
- Ryzen 5-Prozessor als Grundlage
- Radeon RX 6600, deren Performance dem Steam Machine-Chip am nächsten kommt
Mit diesem Nachbau berechnete er zwei Szenarien: historische Tiefstpreise und aktuelle Marktpreise. Das Ergebnis fiel eindeutig aus. Selbst mit extrem günstigen historischen Preisen landete die DIY-Konfiguration „bei etwas über 600 US-Dollar“. Bei aktuellen Straßenpreisen läge das identische System sogar „nahe an 900 US-Dollar“.
Steam Machine: Warum 700 Euro realistisch erscheinen
Natürlich kann Valve seine Hardware deutlich günstiger herstellen als ein Privatkäufer:
- Großeinkauf und Mengenrabatte senken CPU- und GPU-Kosten
- Eigenentwickelte Platinen reduzieren Materialverbrauch
- Kompakte Bauweise spart an Komponenten wie Kühlern und Netzteilen
- Optimierte Produktionsketten drücken die Endkosten weiter
Daher geht Linus davon aus, dass Valves interne Kosten für das Gerät bei 600 bis 650 US-Dollar liegen, trotz aktuell steigender Preise für RAM, SSDs und allgemeiner Fertigung.
Valve verfolgt jedoch eine bekannte Strategie: Im Gegensatz zu Konsolenherstellern will das Unternehmen keine subventionierte Hardware verkaufen. Die Steam Machine soll profitabel sein, nicht um jeden Preis den Markt erobern. Außerdem möchte Valve vermeiden, mit einem zu niedrigen Preis PC-Partner auszustechen oder Firmenkunden anzulocken, die das Gerät als billigen Mini-PC missbrauchen.
Unter diesen Bedingungen scheint die Preiseinschätzung sowohl wirtschaftlich sinnvoll als auch strategisch passend.
Valve selbst bleibt stumm. Die Einschätzung des YouTubers liefert die bislang plausibelste Orientierung. Sollte sie stimmen, könnte die Steam Machine preislich genau zwischen einem klassischen Gaming-PC und einem High-End-Handheld landen. Ob Valve tatsächlich in diesem Bereich einsteigt, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen. Der Mini-PC für das Wohnzimmer wird für März 2026 erwartet. Vielleicht gemeinsam mit dem Release von Half-Life 3.


