Standpunkt zu Grenzwerten: "Lasst uns auch die Partikel zählen!"
KEMPER GmbH stellt Grenzwertbemessung infrage / Gefahren durch leichten Feinstaub bleiben unter dem Radar / Moderne Messtechnik ermöglicht neue Bewertung

(pressebox) Vreden, 07.12.2016 - Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) sorgten das letzte Mal für Aufsehen, als der erlaubte Höchstwert für alveolengängige Stäube in Deutschland um mehr als 60 Prozent auf 1,25 mg/m³ sank. Das war 2014 – bis 2018 gilt eine Übergangsfrist zur Einhaltung dieses Grenzwertes. Dort, wo der Gesetzgeber nicht nur hierzulande Grenzwerte bestimmt, ist die Bemessung in der Regel nach Gewicht festgelegt. Prüfkommissionen, in Deutschland ist das Berufsgenossenschaft (BG) Holz und Metall, richten sich bei der Überwachung von Arbeitsschutzmaßnahmen nach den gesetzeskonformen AGW.

Allerdings ist nicht nur in der Wissenschaft inzwischen eine Diskussion über die Effektivität der Gewichtsbemessung entbrannt. Auch die KEMPER GmbH, Pionier im Bereich Luftreinhaltetechnik, zweifelt die gängige Praxis an: „Unter dem Radar der Grenzwerte tummeln sich die eigentlichen Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeiter“, sagt Geschäftsführer Björn Kemper. Bei wenigen groben Staubpartikeln kann der Grenzwert bereits schnell überschritten sein. Im Gegensatz dazu bleiben Millionen von kleinsten Feinstaubpartikeln im Nanobereich aufgrund ihres geringen Gewichts unter dem Grenzwert – mit fatalen Folgen: „Vor allem die ultrafeinen Feinstaubpartikel machen Mitarbeiter in der Produktion krank.“ Aktuelle Studien belegen*, dass Feinstaub für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko ursächlich ist, Demenz fördert, Krebs hervorruft oder sogar zum Tod führen kann. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Feinstaub als direkten Verursacher von Lungenkrebs ein.

KEMPER plädiert daher dafür, die gängige Praxis bei Feinstaubmessungen zu erweitern: „Lasst uns auch die Partikel zählen“, appelliert Björn Kemper. Der technische Fortschritt begünstige diese Sichtweise. Heute sind Messsysteme in der Lage, die Feinstaubkonzentration bis in den Nanobereich zu messen und die Anzahl auszuweisen. Auch bei BG-Messungen ermitteln die Prüfer die im Atembereich des Schweißers gemessene Anzahl an Partikeln – und rechnen sie in einem zweiten Schritt zu der aktuell maßgeblichen Gewichtsangabe hoch. Dass moderne Absauganlagen und Filtersysteme den Großteil von Nanopartikeln aus der kontaminierten Luft abscheiden, zeigt, dass die Technik heute beim Feinstaub schon einen Schritt weiter ist als der Gesetzgeber.

Zusätzliche Relevanz erhält die KEMPER-Sichtweise auch beim Blick auf neue scheinbar emissionsarme Schweißverfahren: „Es ist richtig: Im sichtbaren Bereich nimmt die Schweißrauchmenge subjektiv gesehen ab“, erklärt Kemper. „Messungen ergeben aber immer wieder, dass die Anzahl der Feinstaubpartikel und damit die Gefahr für die Gesundheit der Mitarbeiter ansteigt.“

* u.a.
• World Health Organisation (2016): Ambient air pollution: A global assessment of exposure and burden of disease
• Max-Planck-Institut für Chemie (2015): The contribution of outdoor air pollution sources to premature mortality on a global scale
Energie- / Umwelttechnik
[pressebox.de] · 07.12.2016 · 11:23 Uhr
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