Sophos-Studie zeigt Licht und Schatten bei der Cyberabwehr in der Produktions- und Fertigungsindustrie
In der aktuellen Studie schneidet die Fertigungsindustrie beim Schutz vor Ransomware mit einer sinkenden Datenverschlüsselungsrate verbessert ab. Allerdings bleiben die Summen der Lösegeldzahlungen weiterhin hoch.
Wiesbaden, 04.12.2025 (PresseBox) - Sophosveröffentlicht heute seinen aktuellen Report „State of Ransomware in Manufacturing and Production 2025“. Die Studie zeigt, dass Unternehmen im Produktionssektor im Vergleich zu früheren Studienergebnissen heute besser in der Lage sind, Ransomware-Angriffe zu stoppen, bevor Daten verschlüsselt werden. Allerdings setzen die Angreifer zunehmend auf den Diebstahl von Daten, um damit den Druck für reine Erpressungstaktiken aufzubauen. Eine der Folgen: Mehr als die Hälfte der betroffenen Fertigungsunternehmen bezahlten trotz verbesserter Abwehrmaßnahmen das Lösegeld.
Die zentralen Ergebnisse desSophos State of Ransomware in Manufacturing and Production Reportssind:
- Sinkende Verschlüsselungsraten, aber veränderte Angriffstaktiken:40 Prozent der Angriffe auf Produktionsunternehmen führten zu einer Datenverschlüsselung. Dies ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren und ein Rückgang gegenüber 74 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen reine Erpressungsangriffe durch Datendiebstahl von 3 Prozent (2024) auf 10 Prozent.
- Datendiebstahl bleibt ein zentrales Risiko:39 Prozent der Produktionsunternehmen, die eine Ransomware-Verschlüsselung erlitten, verzeichneten zusätzlich auch einen Datendiebstahl – einer der höchsten Werte aller untersuchten Branchen.
- Mehr Unternehmen stoppen Angriffe vor der Verschlüsselung:50 Prozent der Fertigungsunternehmen verhinderten eine Datenverschlüsselung, Das sind mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr (24 Prozent).
- Fachkräftemangel und unzureichender Schutz begünstigen Angriffe:42,5 Prozent der Produktions- und Fertigungsunternehmen nannten fehlende Expertise als Ursache. Unbekannte Sicherheitslücken wurden von 41,6 Prozent als Grund genannt, fehlende Schutzmaßnahmen von 41 Prozent. Im Durchschnitt identifizierten die Unternehmen drei interne Faktoren, die zum Angriff beitrugen.
- Mehr als die Hälfte derFertigungsunternehmenzahlte Lösegeld:51 Prozent der betroffenen Unternehmen zahlten das geforderte Lösegeld. Der mediane Lösegeldbetrag lag bei 861.111 Euro, verglichen mit einer Forderung von median 1,03 Millionen Euro.
- Wiederherstellung wird günstiger und schneller:Die durchschnittlichen Kosten für die Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff – ohne Lösegeld – sanken um 24 Prozent auf 1,12 Millionen Euro. 58 Prozent der Hersteller waren innerhalb einer Woche vollständig wiederhergestellt (Vorjahr: 44 Prozent).
- Ransomware belastet IT- und Sicherheitsteams:47 Prozent der Fertigungsunternehmen berichteten von erhöhtem Stress im Team nach einer Datenverschlüsselung. 44 Prozent erleben steigenden Druck von Führungskräften und 27 Prozent bestätigten einen Führungswechsel infolge des Angriffs.
Aktuelle Beobachtungen von SophosX-Opsin der Fertigungsindustrie
In den vergangenen zwölf Monaten hatSophos X-Ops– eine Task Force, die Unternehmen ein fundiertes Fachwissen über die gesamte Angriffsumgebung bietet – die Ransomware-Aktivität auf Leak-Seiten analysiert. Dabei haben die Experten festgestellt, dass99 unterschiedliche Bedrohungsgruppenmaßgeblich für die Attacken auf Fertigungsunternehmen verantwortlich sind. Zu den prominentesten Gruppen zählenGOLD SAHARA(Akira),GOLD FEATHER(Qilin)sowieGOLD ENCORE(PLAY). Die Ergebnisse der Fälle, bei denen die schnelle EingreiftruppeSophos Emergency Incident Responsehinzugezogen wurde, zeigen, dass bei mehr als der Hälfte der Angriffe Daten gestohlen und verschlüsselt wurden. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Cyberkriminellen weiterhin auf Double-Extortion-Taktiken setzen.
Was Produktionsunternehmen jetzt für mehr Resilienz beachten sollten
Sophos empfiehlt vier grundlegende Best Practices, um die Cybersicherheit im Unternehmen zu erhöhen:
- Ursachen beseitigen:Die Unternehmen sollten technische und operative Schwachstellen – etwa ausgenutzte Sicherheitslücken – umgehend adressieren. Lösungen wieSophos Managed Riskunterstützen dabei, die eigene Angriffsfläche zu bewerten sowie Risiken zu erkennen und zu reduzieren.
- Alle Endpunkte absichern:Alle Endgeräte, einschließlich Server, benötigen spezielle Anti-Ransomware-Funktionen, um Angriffe frühzeitig zu stoppen.
- Planung und Vorbereitung:Unternehmen sollten einen umfassendenIncident-Response-Planetablieren und regelmäßig testen. Neben den Abwehrmaßnahmen sind zuverlässige Backups sowie das routinemäßige Üben der Datenwiederherstellung entscheidend, um Ausfallzeiten zu minimieren.
- Rund-um-die-Uhr-Überwachung:Kontinuierliche Sichtbarkeit ist unverzichtbar. Unternehmen ohne eigene Ressourcen profitieren von der Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigenManaged Detection and Response (MDR)-Anbieter, der die 24/7-Überwachung garantiert und die nötige Reaktion durch Experten einleitet und begleitet.
Über die Studie:
Die jährlich und global durchgeführte Studie basiert auf einer unabhängigen Befragung von 332 Fertigungsunternehmen, die im vergangenen Jahr von Ransomware betroffen waren.

