Sicherheitsbedenken im Nahen Osten belasten deutsche Staatsanleihen
Die Nachrichten vom Wochenende, dass die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und iranische Atomanlagen unter der Hand von US-Präsident Donald Trump bombardiert haben, hinterließen die deutschen Staatsanleihen zum Wochenanfang im Abwärtstrend. Der Euro-Bund-Future, bekannt als einer der maßgeblichen Indikatoren für Anleihebewegungen im Euroraum, rutschte deutlich in die Verlustzone und reduzierte sich um 0,16 Prozent auf 130,72 Punkte. Im Gegenzug verzeichneten zehnjährige Bundesanleihen einen Anstieg der Rendite auf 2,53 Prozent.
Die geopolitischen Spannungen lassen weltweit Sorgen über eine mögliche Eskalation im Nahen Osten laut werden. Insbesondere die Wahrscheinlichkeit, dass der strategisch essenzielle Schiffsverkehr durch die Meerenge von Hormus behindert wird, alarmiert die internationalen Märkte. Trotzdem scheint ein ausgedehnter militärischer Gegenschlag des Iran vorerst unwahrscheinlich, da Analysten der Dekabank von einer deutlich restriktiven Antwort der USA ausgehen und somit eine eher begrenzte iranische Reaktion erwarten.
Gleichzeitig blieb die Kauflaune an den Märkten für deutsche Staatsanleihen auch von den aktuellen Konjunkturdaten aus der Eurozone relativ unbeeinflusst. Der Einkaufsmanagerindex, den S&P Global für die Eurozone ermittelt, stagnierte im Juni bei 50,2 Punkten. Diese stabile Unternehmensstimmung passte nicht ganz zu den Erwartungen der Analysten, die auf einen leichten Anstieg gesetzt hatten. Dennoch verweilt der Index knapp über der wichtigen Marke, die auf eine Expansion hinweist, was auf eine fortschreitende wirtschaftliche Belebung hindeutet.