Schüsse bei Massenkundgebung in Teheran
Teheran (dts) - Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Iran am vergangenen Wochenende eskalierte die Lage in dem Land heute weiter. Bei einer Massenkundgebung auf dem Azadi-Platz für den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mussawi kam es zu einer Schießerei, bei der nach ersten Medienberichten mindestens zwei Personen verletzt wurden. Erste Gerüchte, nach denen ein Mensch getötet worden sei, konnten bislang nicht endgültig bestätigt werden. Reporter berichteten, dass regierungstreue Sicherheitskräfte auf die Demonstranten gefeuert hatten. Der Protestmarsch, an dem mehr als 100.000 Oppositionsanhänger sowie Mussawi selbst teilnahmen, war zuvor vom iranischen Innenministerium verboten worden. Bereits am Wochenende gab es nach der Verkündung des Wahlsieges des Amtsinhabers Mahmud Ahmadinedschad erste Ausschreitungen. Iranische Sicherheitskräfte gingen brutal gegen Demonstranten vor, ausländische Journalisten wurden in ihrer Arbeit behindert. Die Bundesregierung zeigte sich tief besorgt über die Lage im Iran und mahnte ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Demonstranten an. Am Montagabend wurde zudem der iranische Botschafter in Deutschland ins Auswärtige Amt einbestellt.