Schleswig-Holstein forciert nachdrückliches Klimaschutzsignal im Bundesrat
In einem ambitionierten Vorstoß hat die Landesregierung von Schleswig-Holstein die gezielte Schärfung des Bundesklimaschutzprogramms auf der Agenda. In der schwarz-grünen Koalition herrscht Konsens darüber, dass es einer präziseren Unterstützung bedarf, schilderte Ministerpräsident Daniel Günther. Der Vorstoß wird in der anstehenden Ratssitzung zur Diskussion gestellt, wie aus dem Kieler Umweltministerium verlautete.
Ziel der Initiative ist es, seitens des Bundes Planbarkeit in allen relevanten Sektoren sicherzustellen und zu definieren, wie die ambitionierten Klimaziele erreicht werden können. Günther betont hierbei die dringliche Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation, da die Wirtschaft nach Klarheit verlangt. Besonders in den Bereichen Gebäudemanagement und Verkehr bildeten sich die Klimaziele des Landes maßgeblich in Abstimmung mit den Vorgaben von Bundesregierung und Europäischer Union ab. Auch der Zuwachs an erneuerbaren Energien müsse kontinuierlich fortgesetzt werden, ohne dass sich die Ziele verwässern.
Ein wichtiger Aspekt der Initiative aus dem Norden ist die Implementierung eines Emissionshandels für Gebäude und Verkehr ab dem Jahr 2027. Ein zusätzliches Anliegen liegt in der Reduktion der Stromsteuer, um umweltfreundliche Technologien marktfähiger zu gestalten und die Zustimmung der Bevölkerung zur Energiewende zu erhöhen.
Nachhaltige Transformationsimpulse sind durch sinnvolle Investitionen zu etablieren, betont Umweltminister Tobias Goldschmidt. Öffentliche Ausschreibungen sollten ausschließlich klimaneutrale Produkte bevorzugen, um den Wandel zu klimafreundlichen Investitionen zu fördern.
Ministerpräsident Günther zeigt sich optimistisch, was die Unterstützung anderer Länder für die Initiative betrifft, und hebt die starke Zusammenarbeit mit den norddeutschen Bundesländern hervor. Zuversicht besteht, dass der Bundesrat die Bestrebungen positiv begleiten wird.
Julia Bläsius, von der Agora Energiewende, wirft ein Licht auf die enorme finanzielle Dimension: Deutschland wird bis 2045 Investitionen von 11,3 Billionen Euro benötigen, um Klimaneutralität zu erreichen. Diese Investitionen seien nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Chance zur Stärkung der ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. Der private Sektor ist hierbei elementar, er müsse 80 Prozent der Investitionen übernehmen, was stabile Rahmenbedingungen erfordere.

