Schicksalsjahr für Traditionsunternehmen: Hülsta droht die Schließung
Das renommierte Möbelhaus Hülsta steht unmittelbar vor dem Verlust seiner Geschäftsgrundlage. Der vorläufige Insolvenzadministrator Christoph Morgen verkündete in einer Mitarbeiterversammlung die bedrohlichen Perspektiven: Sollte das Insolvenzverfahren am 1. Juni wie erwartet eingeleitet werden, ist mit einer Stilllegung der Betriebe zu rechnen. Aktuell liegt der Fokus darauf, bestehende Aufträge der Kunden zufriedenstellend abzuarbeiten.
Das Unternehmen, das offiziell unter MWS Westfalen Werke NDS und MWS Werke Westfalen firmiert, sucht seit Kurzem beim Amtsgericht Münster nach rechtlichem Beistand in Form einer Insolvenzregelung. Das Insolvenzgeld für die rund 280 Angestellten wird von der Agentur für Arbeit zwischen März und Mai gesichert.
Die Wurzeln der finanziellen Notlage von Hülsta sind tiefgreifend. Laut Unternehmensangaben haben signifikante Umsatzeinbußen und äußere wirtschaftliche Belastungen wie die herausfordernde Marktlage zu dieser Lage geführt. Deren Struktur ließ keine ausreichenden Umsatzergebnisse mehr zu. Die gesamte Möbelindustrie befindet sich derweil in einem Strudel abnehmender Verkäufe – ein Umsatzminus von 4,3 Prozent im vergangenen Jahr verdeutlicht die prekäre Verfassung, speziell im Segment der Wohn- und Schlafmöbel, wo die Rückgänge mit über 12 Prozent noch gravierender ausfallen.
Diese Entwicklung hat nun auch Hülsta erreicht, ein Traditionsbetrieb, der seit 1940 besteht und den Ursprung seiner Geschichte in einer kleinen Tischlerei in Stadtlohn hat, gegründet von Alois Hüls. Sein Unternehmen, welches sich aus seinem Nachnamen und dem Stammsitz zusammensetzt, hat bereits im letzten Jahr Insolvenz anmelden müssen. Obgleich dieser Prozess Ende des Jahres abgeschlossen und durch einen Investor eine Übernahme vollzogen wurde, sind nun auch die Nachfolgeunternehmen von der Insolvenz betroffen. (eulerpool-AFX)