Salzgitter verschafft sich Kapital und passt Investitionspläne an
Der Stahlkonzern Salzgitter hat erfolgreich eine Wandelanleihe platziert, um frisches Kapital zu generieren und seine Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis teilweise abzubauen. Die Gesamtsumme der Schuldverschreibungen beläuft sich auf beachtliche 500 Millionen Euro und ist bis 2032 gerichtet. Diese Anleihen bieten den Investoren die Möglichkeit, unter besonderen Bedingungen in Aurubis-Aktien zu tauschen, die zu Beginn etwa 7,6 Prozent des bestehenden Grundkapitals darstellten. Der Umtauschpreis pro Aktie liegt bei 145,80 Euro, während der Kupon einen Satz von 3,375 Prozent aufweist.
Interessanterweise hatte Salzgitter bereits am Vorabend den Kapitalerhebungsschritt bekannt gegeben, was am Folgetag deutliche Kursbewegungen an der Börse zur Folge hatte. Aurubis-Aktien verzeichneten am Mittwochnachmittag einen signifikanten Rückgang um 6,5 Prozent auf 108,20 Euro, während Salzgitter-Aktien um 3,2 Prozent nachgaben. Cole Hathorn von Jefferies sieht dennoch positive Aspekte in dieser Finanzstrategie, da Salzgitter damit eine kostengünstige Finanzierung seiner Investitionen erreicht, ohne seinen Anteil an Aurubis sofort veräußern zu müssen.
Salzgitter bleibt mit einer Beteiligung von rund 30 Prozent Hauptaktionär von Aurubis, einem Unternehmen, das am Kapitalmarkt mit 4,9 Milliarden Euro deutlich über dem Stahlkonzern bewertet ist, der eine Marktkapitalisierung von 1,8 Milliarden Euro aufweist.
Der Erlös aus den Anleihen soll unter anderem zur Finanzierung des Grünstahl-Projekts Salcos und anstehender Restrukturierungsmaßnahmen verwendet werden. Berichte hatten jüngst ans Licht gebracht, dass Salzgitter die zweite Phase seines Grünstahl-Umbaus verschiebt. Die endgültige Entscheidung über den weiteren Fortgang wird nun erst für die Jahre 2028/29 erwartet, was als Reaktion auf die momentan ungünstigen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen gilt. Ursprünglich war die komplette Umstellung auf grünen Stahl bis 2033 vorgesehen, wobei erste umweltfreundliche Hochöfen bis 2027 in Betrieb gehen sollten.

