Russland trauert: Unklare Täterschaft nach tragischem Terroranschlag in Moskau
Die russische Nation steht unter Schock nach einem verheerenden Terroranschlag auf die Crocus City Hall, einem beliebten Konzertsaal, bei dem mehr als 130 Menschen das Leben verloren. Trotz der Bekennerschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und deren Veröffentlichung verschleierter Bilder der mutmaßlichen Angreifer, liegt ein Schatten des Zweifels über den tatsächlichen Hintermännern der Tragödie. Der Kreml, unter der Führung von Präsident Wladimir Putin, vermutet eine Spur, die in Richtung Ukraine weist – eine Nation, die derzeit im Konflikt mit Russland steht. Die ukrainische Seite weist jegliche Beteiligung entschieden von sich.
Am Tag nach dem Attentat herrscht in Krasnogorsk, gelegen im Nordwesten Moskaus, eine bedrückende Atmosphäre. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren vor dem Tatort, während trauernde Überlebende der Katastrophe Blumen niederlegen und den Verlust betrauern. Überlebende wie Margarita, die zum Zeitpunkt des Angriffs mit ihrem Mann in der Nähe der Künstler aufhalten wollte, schildern erschütternde Szenen des Chaos und der Angst.
Die Opferzahl, mittlerweile auf mindestens 133 gestiegen, darunter auch Kinder, und mehr als 100 Verletzte, ist eine schwere Bürde für die Stadt. Russlands Ermittlungsbehörden arbeiten fieberhaft daran, weitere Opfer zu identifizieren und die Hintergründe zu ergründen. Bereits elf Verdächtige sind festgenommen worden, von denen einige direkt am Anschlag beteiligt gewesen sein sollen.
Putin knüpft die Taten an mögliche Grenzübertritte nach Ukraine und bringt die Nachbarnation in Verbindung mit dem Attentat, was von ukrainischen Offiziellen vehement zurückgewiesen wird. Derweil streuen russische Propagandisten unbelegte Anschuldigungen, die auf eine Schuldzuweisung gegenüber der Ukraine hinauslaufen. Diese Entwicklungen erschweren die klare Zuordnung der Verantwortlichkeit und eine transparente Aufklärung des Verbrechens.
Die internationalen Geheimdienste, darunter die USA, hatten bereits vor einem Monat auf die Gefahr hingewiesen, dass Moskau Ziel eines Anschlags werden könnte. Dennoch schätzte Putin dies als westliche Destabilisierungsversuche ab und unterstrich die Bedrohung durch den IS, der sich Christen als Ziel ausgesucht habe. Die offizielle Einordnung und Bestätigung der Täter steht noch aus.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Russland durch schwere Anschläge erschüttert wird – Erinnerungen an Beslan und das Musicaltheater in Moskau werden wach. Die internationale Gemeinschaft, darunter Frankreich und Deutschland, bekundet ihr Beileid und verurteilt den Angriff. Der russische Präsident hat einen nationalen Trauertag ausgerufen, um der Opfer zu gedenken und die Schwere der Situation im Land zu unterstreichen. (eulerpool-AFX)