Russland blockiert Anruffunktionen ausländischer Messenger: Kontrolle im Internet wächst
In einem jüngsten Schachzug zur intensiveren Kontrolle des Internets in Russland hat die Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor die Einschränkungen von Sprachanrufen über WhatsApp und Telegram bekannt gegeben. Diese Maßnahme begründet die Behörde mit der Notwendigkeit, sich gegen Betrüger und Terroristen zu verteidigen.
Meldungen von Nutzern auf der Störungsseite Downdetector weisen jedoch darauf hin, dass auch Videoanrufe in Mitleidenschaft gezogen werden. Obwohl andere Funktionen der populären Messenger-Dienste unverändert bleiben, betont die russische Seite, dass Telefondienste von Kriminellen zu betrügerischen Zwecken sowie von Geheimdiensten aus der Ukraine genutzt werden, um russische Bürger zu kontaktieren. Das russische Digitalministerium hat diese Schritte unterstrichen und gleichzeitig klargestellt, dass die Einschränkungen aufgehoben würden, sollten die Messenger-Dienste die russischen Gesetze befolgen.
Mark Zuckerbergs WhatsApp, das Teil des Meta-Konzerns ist, verweigert datentechnische Zusammenarbeit mit russischen Behörden, was in der Vergangenheit wiederholt zu Spannungen führte. Telegram, entwickelt von Pawel Durow, steht international im Kreuzfeuer der Kritik, nicht ausreichend gegen kriminelle Nutzer vorzugehen.
Diese Maßnahmen sind ein weiterer Schritt im Bestreben der russischen Regierung, die Kontrolle über den nationalen Internetverkehr seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 zu verschärfen. Die potenzielle Alternative, die einheimische Messaging-App Max, ruft Bedenken hinsichtlich des möglichen behördlichen Zugriffs auf private Daten hervor.

