Rupien am Tiefpunkt: Zentralbank greift ein
Der indische Rupie hat seinen bislang tiefsten Stand gegenüber dem US-Dollar erreicht. Beeinflusst wurde diese Entwicklung durch einen Rückgang des chinesischen Yuan sowie verstärkte Euro-Dollargeschäfte im nicht-lieferbaren Terminmarkt. Ein Eingreifen der indischen Zentralbank verhinderte jedoch größere Verluste.
Der Rupie fiel auf ein Rekordtief von 84,8650 gegenüber dem Dollar, schloss jedoch knapp gestärkt bei 84,83. Der Rückgang von 0,4% seit Beginn des Monats macht ihn im Vergleich zu vielen anderen Währungen der Region zu einem Underperformer. Sorge um das schwache Wirtschaftswachstum und die Ernennung eines neuen Chefs der Reserve Bank of India schüren Erwartungen für Zinssenkungen im kommenden Jahr, was dem Rupie zusätzlichen Druck beschert.
Unterdessen verlor der Offshore-Yuan 0,4% und fiel auf 7,28, nachdem Berichte über Chinas erwogene Strategie zur Abwertung der Währung aufkamen. Diese Maßnahmen sollen die höheren Zölle abfedern und belasten gleichzeitig die meisten asiatischen Währungen.
Der Dollar-Index stieg um 0,2% auf 106,5 an, wobei Investoren gespannt auf Inflationsdaten aus den USA warten. Jede unerwartete Überraschung nach oben könnte den Dollar weiter stärken, so eine Analyse der ING Bank.
Die Investoren kalkulieren aktuell mit einer 86-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Federal Reserve um 25 Basispunkte in diesem Monat. Zudem stiegen die Prämien auf Dollar-Rupien-Terminkontrakte. Ein Anstieg des einjährigen implizierten Zinssatzes um 11 Basispunkte auf 2,17% zeigt das starke Interesse im Interbankenhandel.

