Ruhiges Jahr für Sturmsaison: Ein seltener Glücksfall
Obwohl die diesjährige Wirbelsturmsaison sowohl in der Karibik, den USA als auch in Ostasien durch mehrere potenzielle Bedrohungen auf sich aufmerksam machte, blieben die tatsächlichen Schäden unerwartet gering. Nach einer Einschätzung des Rückversicherers Munich Re beliefen sich die Gesamtschäden auf etwa 22 Milliarden Dollar, was nur einem Fünftel des durchschnittlichen Schadens der letzten zehn Jahre entspricht. Der DAX-Konzern teilte diese vorläufigen Zahlen auf seiner Webseite mit.
In den Ozeanen Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean können tropische Wirbelstürme entstehen, wobei sie je nach Region unterschiedliche Bezeichnungen erhalten. Im nördlichen Atlantik und Ostpazifik sind die Stürme als Hurrikane bekannt, während im nordwestlichen Pazifik der Begriff Taifun verwendet wird. Auf der Südhalbkugel trifft man hingegen auf Zyklone im Indischen Ozean und südwestlichen Pazifik. Die saisonale Aktivität dieser Stürme erstreckt sich auf der Nordhalbkugel vom Frühsommer bis zum Herbst.
Die diesjährige Saison im Nordatlantik brachte 13 tropische Wirbelstürme hervor, von denen fünf zu Hurrikanen wurden. Im Bereich des Nordwestpazifiks zählten die Experten von Munich Re 28 Wirbelstürme, davon 17 von Taifunstärke. Die erwarteten enormen Schäden an der Ostküste der USA blieben jedoch aus, genauso wie in Japan, wo die Taifunsaison relativ friedlich verlief.
Trotz allem verursachte der Hurrikan "Melissa" Ende Oktober erhebliche Verwüstung auf Jamaika, mit wirtschaftlichen Folgen, die weniger gravierend waren im Vergleich zu Industriestaaten. Mit knapp zehn Milliarden Dollar an vorläufigen Kosten war "Melissa" der kostspieligste Sturm der Saison. Der Taifun "Matmo" setzte mit seinem wütenden Regen Ost- und Südostasien zu, mit Schäden von etwa 3,5 Milliarden Dollar und rund 40 Todesopfern.
Herr Thomas Blunck, ein Vorstandsmitglied von Munich Re, betonte, dass die niedrigen Schadensergebnisse auf einen Zufall zurückzuführen seien. Angesichts der steigenden Meerwassertemperaturen bleibt das Risiko hoch, da diese wärmeren Temperaturen die Intensität und Dauer der Wirbelstürme erhöhen können.

