Rückgang der Produktfälschungen erfreut den deutschen Maschinenbau
Die deutsche Maschinenbauindustrie kann in einem Punkt aufatmen: Die Fälle von Produktpiraterie haben deutlich abgenommen. Laut einer aktuellen Erhebung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sind aktuell nur noch weniger als die Hälfte der Unternehmen vom illegalen Nachbau ihrer Produkte betroffen. Diese positive Entwicklung wurde auf der renommierten Hannover Messe bekannt gegeben und stellt mit 48 Prozent der betroffenen Firmen einen historischen Tiefstand seit dem Studienbeginn im Jahr 2003 dar.
Die verzeichnete Verringerung, welche einen signifikanten Rückgang zu den noch im Vorjahr 2022 berichteten 72 Prozent bedeutet, wird durch vermehrte Bemühungen im Kampf gegen die Produkt- und Markenpiraterie erklärt. Steffen Zimmermann, Leiter des VDMA Competence Centers Industrial Security, wies jedoch darauf hin, dass trotz der Verbesserung immer noch viele Unternehmen unter den Nachahmungen leiden. Besonders größere Konzerne seien häufiger betroffen als kleinere mittelständische Unternehmen. Auch wenn die Zahl der kopierten Gesamtmaschinen rückläufig ist, bleibt die Bedrohung bestehen.
Der finanzielle Schaden durch Produktfälschungen für die Unternehmen ist im Vergleich zu den letzten Jahren gesunken, beträgt aber immer noch beachtliche 4,1 Milliarden Euro. Dies stellt eine Verbesserung gegenüber dem vor zwei Jahren berichteten Schaden von 6,4 Milliarden Euro dar.
Hauptsächlich kommen die Fälschungen aus China, welches mit 82 Prozent den Großteil der Plagiate produziert. Indien und Deutschland folgen mit 18 beziehungsweise 16 Prozent. Anders als früher sind es nicht mehr nur die direkten Wettbewerber, die für die Nachahmungen verantwortlich sind, sondern vermehrt professionelle Großplagiatoren und staatlich betriebene Unternehmen. Neben den finanziellen Verlusten stellen diese Fälschungen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Nutzer der Maschinen dar, indem sie unter Umständen die Betriebssicherheit beeinträchtigen.
Insgesamt zeigt sich die Branche erleichtert über die sinkenden Zahlen, ist sich jedoch der anhaltenden Herausforderungen in Bezug auf Produktpiraterie bewusst. (eulerpool-AFX)