Rentenreform: Einigung auf wackeligen Beinen
Im anhaltenden Rentendialog innerhalb der Union zeigt sich unverändert ein festgefahrenes Bild. Junge Stimmen aus der Unionsfraktion machten deutlich, dass das von der schwarz-roten Koalition beschlossene Rentenpaket im Bundestag derzeit nicht zustimmungsreif sei. Ungeachtet der internen Differenzen hält Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) daran fest, die Debatte bis zum Jahresende zu entscheiden. Auch Vizekanzler Lars Klingbeil erteilt einer Verschiebung der Abstimmung eine klare Absage.
Zankapfel bleibt eine Passage im Gesetzentwurf, welche vorsieht, das Rentenniveau über 2031 hinaus stabil zu halten, was aus Sicht der jungen Unionspolitiker nicht dem Koalitionsvertrag entspricht und mit 118 Milliarden Euro zu Buche schlagen würde. Merz und Klingbeil lehnen jedoch Korrekturen am Entwurf ab, was am Montag auf dem Wirtschaftsgipfel der 'Süddeutschen Zeitung' und während Klingbeils China-Reise unmissverständlich klargestellt wurde.
Die Nachwuchspolitiker unter der Führung von Pascal Reddig (CDU) signalisieren weiteren Änderungsbedarf und bekunden, das Gesetz sei derzeit untragbar. Unterdessen ist man mitten in den Verhandlungen und sucht nach kooperativen Lösungen, die auch auf Interesse der SPD stoßen sollten.
Johannes Winkel, Vorsitzender der Jungen Union, warnte öffentlich vor langfristigen Festlegungen, die mit über 120 Milliarden Euro behaftet und nicht gut durchdacht seien, ohne die geplante Rentenkommission zu berücksichtigen. Für ihn ist der aktuelle Diskussionsprozess ein Ausdruck funktionierender Demokratie und kein Grund zur Skandalisierung.
Angesichts der knappen Mehrheit von nur 12 Stimmen im Bundestag, ist die Unterstützung der Jungen Gruppe der Unionsfraktion, bestehend aus 18 Abgeordneten, für das Rentenpaket unerlässlich. Merz bot an, die Einwände der Nachwuchspolitiker in einem Begleittext zu adressieren, was jedoch von Reddig als unzureichend abgetan wurde. Besser seien schnelle Reformvorschläge der Rentenkommission, um die Zukunft der Rentenpolitik bis Sommer 2026 zu manifestieren.

