Renaissance der Flussthermie: Klimafreundliche Wärmeversorgung auf dem Vormarsch
Immer mehr deutsche Städte setzen bei der Wärmeversorgung auf Flusswärmepumpen und nutzen die klimafreundliche Energie von Gewässern. In Köln, Jena und Bamberg nimmt das innovative Projekt Formen an: Bis zu 50.000 Kölner Haushalte sollen künftig durch Energie aus dem Rhein beheizt werden.
Strategische Überlegungen spielen dabei eine große Rolle, wie Christian Dornack, Strategiechef der Stadtwerke Jena, betont. Die Abkehr vom „billigen russischen Gas“ und das gestiegene Bewusstsein für Klimaschutz treiben die Entwicklung voran. Jena plant, die Hälfte ihres Fernwärmebedarfs durch Flusswärmepumpen zu decken.
Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht in der Flussthermie eine erhebliche Zukunftsbedeutung. „Für die Fernwärme müssen jetzt Wärmequellen aktiviert werden, die traditionell ungenutzt blieben“, erklärt Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW.
Die technische Umsetzung folgt dem Prinzip kleinerer Wärmepumpen, bei denen Flusswasser genutzt und anschließend abgekühlt zurückgeführt wird. In einigen Städten wie Mannheim und Berlin ist diese Technologie bereits Realität.
In Mannheim werden etwa 3.500 Haushalte durch Flusswärme versorgt, ohne wesentlichen Einfluss auf die Heizkosten. Das Mannheimer Energieversorgungsunternehmen MVV plant zudem den Ausbau weiterer Anlagen.