Qualleninvasion legt französisches Atomkraftwerk vorübergehend lahm
Vier der insgesamt sechs Reaktorblöcke im größten französischen Atomkraftwerk Gravelines an der Küste des Ärmelkanals sind infolge eines umfangreichen Quallenaufkommens vorübergehend stillgelegt worden. Wie der Betreiber Électricité de France (EDF) mitteilte, verstopften die Quallen die Filtertrommeln der Wasserpumpstationen. Diese befinden sich im nicht nuklearen Bereich der Anlage. In der Nacht von Sonntag auf Montag führten die automatisch ausgelösten Sicherheitsmechanismen zur Abschaltung zunächst dreier Reaktorblöcke, der vierte folgte wenige Stunden später.
Obwohl derzeit Wartungsarbeiten an den verbliebenen zwei Reaktorblöcken durchgeführt werden, versichert EDF, dass die Sicherheit von Anlage, Personal und der Umwelt nicht gefährdet sei. Auch die französische Stromversorgung bleibt stabil, da sowohl andere Kraftwerke den Ausfall kompensieren können als auch die sommerliche Stromnachfrage vergleichsweise niedriger ausfällt.
Die genauen Umstände und die Art der Quallen werden zurzeit näher untersucht. Ein Wiederanfahren der Reaktoren soll sukzessive erfolgen, jedoch steht ein genauer Zeitplan noch aus. Bemerkenswert bleibt, dass solche Naturphänomene bereits in der Vergangenheit zur kurzzeitigen Stilllegung von Reaktoren führten, wie ein ähnlicher Vorfall in Schweden zeigt.

