Pünktlichkeitsproblem auf Bayerns Schienen: Tiefststand seit den 90ern verzeichnet

Alarmierende Signale sendet die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit ihrer aktuellen Pünktlichkeitsstatistik: Nur 87% der Regionalzüge und S-Bahnen erfüllten im letzten Jahr die Kriterien, wobei eine Verspätung von unter sechs Minuten noch als "pünktlich" galt. Diese Zahlen markieren das tiefste Niveau seit der gravierenden Bahnreform in den 1990er Jahren, eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr, in dem eine Quote von 88,1% erreicht wurde. Neben den Verspätungen mussten Fahrgäste mit Stapausfällen von 6,3% zurechtkommen.

Ursächlich für die zeitlichen Abweichungen ist hauptsächlich die Infrastruktur, ohne Berücksichtigung von Bauarbeiten führt sie für 27,2% der Verspätungsminuten die Liste an. Betriebliche Schwierigkeiten und externe Einflüsse folgen mit 23% bzw. 18,7%. Insbesondere der November schnitt mit einer Pünktlichkeitsrate von 81,2% besonders schlecht ab, während der Januar mit 91,1% der Spitzenreiter war.

Das Dilemma bei den Zugausfällen dominieren Baustellen, die für knapp 40% verantwortlich sind; dabei war der Dezember am stärksten betroffen, mit Schneefall als möglicher zusätzlicher Faktor. Christian Bernreiter, bayerischer Verkehrsminister und Vorsitzender des BEG-Aufsichtsrates, betont die Notwendigkeit einer Trendwende und appelliert an Bund und DB InfraGO, die Infrastruktur zu modernisieren und zukunftsorientiert auszubauen.

Zusätzliche Sorge bereitet Bärbel Fuchs, BEG-Geschäftsführerin, die bevorstehende Generalsanierung der Hochleistungskorridore. Sie fordert einen Schienenersatzverkehr, der mit engmaschig verkehrenden und schnellen Expressbussen die Fahrgäste nicht an den Individualverkehr verliert.

Das Schlusslicht der Pünktlichkeit bildet das Netz Alex Nord der Länderbahn mit einer Pünktlichkeitsquote von 64,3%, das vor dem Chiemgau-Inntal der Bayerischen Regiobahn und Donau-Isar-Express von DB Regio liegt. Störursachen waren hier ebenfalls Langsamfahrstellen und Haltezeitüberschreitungen, verstärkt durch Grenzkontrollen, die besonders bei eingleisigen Streckenabschnitten Probleme verursachten. Der Vergleich der Anbieter hinsichtlich Pünktlichkeit fällt laut BEG schwer, wo Mischverkehr herrscht, schneiden die Regionalbahnen schlechter ab als auf eher exklusiven Strecken – so wie bei der Spitzenreiterin Bayerische Zugspitzbahn mit 98% Pünktlichkeit.

Auch die S-Bahnen in München und Nürnberg zeigen trotz leichter Einbußen noch vergleichsweise gute Werte mit 90% bzw. 94,8% Pünktlichkeit. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 08.04.2024 · 17:08 Uhr
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