Prime-Lieferzeiten: Analysten sind begeistert von Amazons Ankündigung
Rasante Prime-Lieferung
Amazon intendiert, rund 800 Millionen US-Dollar in die Belieferung von Prime-Kunden innerhalb von 24 Stunden zu stecken. Zunächst werde dieses Vorhaben in Nordamerika umgesetzt und anschließend auf das globale Geschäft ausgedehnt. Um die Lieferung innerhalb dieses Zeitraumes zu gewährleisten, muss Amazon mehr Arbeitskräfte einstellen und die Logistik erweitern.
Begeisterung unter Analysten
Mark Mahaney von RBC Capital Markets zeigt sich von diesem Vorhaben überzeugt: "Das sind große Neuigkeiten […] Je schneller man liefert, desto mehr Leute kaufen", schreibt der Analyst und stuft die Amazon-Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 2.300 US-Dollar ein. Der Deutsche Bank-Analyst Lloyd Walmsley erklärte in einer Kundenmitteilung, dass die Lieferung innerhalb eines Tages Amazon von der Konkurrenz abheben dürfte. Insbesondere wird erwartet, dass die Prime-Anmeldungen zunehmen werden. Daneben bezeichnete John Blackledge, vom Investmentunternehmen Cowen, das neue Liefervorhaben als "potenziell wegweisende Ankündigung". Der Analyst verpasst der Amazon-Aktie ein Kursziel von 2.400 US-Dollar - mehr als 25 Prozent über dem Kursschluss am 1. Mai 2019 bei 1.911,52 US-Dollar.
Ankündigung mit viel Potenzial?
Etliche Analysten werten das neue Prime-Liefervorhaben besonders positiv. Mehrheitlich wird darauf hingewiesen, dass der Handelsgigant mit dieser Ankündigung möglicherweise einen deutlichen Sprung nach vorne machen und die Konkurrenz weiter hinter sich lassen könnte. Der Deutsche Bank-Analyst Walmsley ist sich sicher, Amazon baue auf diese Weise "die Wettbewerbsvorteile des Unternehmens" weiter aus. Hinsichtlich der höheren Investitionen, weist der Analyst auf die Unternehmensgeschichte: Solche schnellen Lieferzeiten belasteten zwar die Ökonomie pro Einheit, aber könnten einen niedrigeren Ergebnisbeitrag kompensieren, was letztendlich "zu einem höheren Beitrag pro Prime-Mitglied" führe. Eric Sheridan von der Schweizer Großbank UBS geht davon aus, die Ankündigung werde möglicherweise bereits ab dem zweiten Quartal den Umsatz antreiben. Allerdings weist er darauf hin, dass es noch "wichtige Fragen zu langfristigen wirtschaftlichen Rendite von 1-Day-Prime" gibt.