Postbank-Tarifkonflikt beigelegt: Mehr Gehalt und verlängerter Kündigungsschutz für Angestellte
Nach intensiven Verhandlungen wurde der Tarifstreit bei der Postbank erfolgreich beigelegt. Postbank-Kunden können aufatmen, denn nach einer monatelangen Auseinandersetzung, die seit Anfang Februar dieses Jahres andauerte, hat die Einigung zwischen den Gewerkschaften und der Deutschen Bank eine drohende Eskalation abgewendet. Urabstimmungen für unbefristete Streiks werden nun nicht mehr zu Einschränkungen im Service führen.
Die Verhandlungsergebnisse versprechen rund 12.000 Beschäftigten des Deutsche-Bank-Konzerns, die unter den Postbank-Tarifvertrag fallen, substanzielle Verbesserungen. So wurde beschlossen, dass die Gehälter in zwei Schritten angehoben werden, beginnend mit einer 7,0-prozentigen Steigerung ab dem 1. Juni 2024, die jedem Mitarbeiter mindestens 270 Euro zusätzlich einbringen soll. Eine weitere Erhöhung um 4,5 Prozent wird zum 1. Juli 2025 in Kraft treten. Zusätzlich haben Angestellte die Option, gegen Gehaltsverzicht bis zu vier zusätzliche Urlaubswochen pro Jahr zu wählen – eine Flexibilität, die gerade im Hinblick auf Work-Life-Balance von hoher Bedeutung sein kann.
In Bezug auf den langfristig gesicherten Arbeitsplatz konnten die Gewerkschaften einen wichtigen Erfolg verbuchen. Die Deutsche Bank zeigte sich kompromissbereit und hat den Kündigungsschutz, welcher ursprünglich Ende Januar 2024 ausgelaufen wäre, bis zum 31. Dezember 2027 verlängert. Somit sind betriebsbedingte Kündigungen bei den Tarifmitarbeitern der inländischen Privatkundenbank ausgeschlossen. Diese Zusicherung erlangt besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der geplanten Schließung zahlreicher Postbank-Filialen und den damit einhergehenden Personalanpassungen.
Die Gewerkschaften gingen mit hohen Forderungen in die Verhandlungen: Verdi verlangte ein Gehaltsplus von 15,5 Prozent, mindestens jedoch einen Zuwachs um 600 Euro pro Monat. Der DBV forderte eine Anhebung um 14,5 Prozent für Angestellte der Postbank selbst sowie der angeschlossenen Filialvertriebe, PCC Services und BCB. Auch wenn die abschließenden Ergebnisse nicht diesen ursprünglichen Forderungen entsprechen, wird das Verhandlungsergebnis als Konsens und Zugewinn für die Beschäftigten gesehen. (eulerpool-AFX)