Porträt: Mark Zuckerberg - Der Nerd, der zum Milliardär wurde

New York/Berlin (dpa) - Den Moment des großen Triumphs teilte Mark Zuckerberg mit den Mitarbeitern.

In seinem typischen Outfit aus Jeans, T-Shirt und Kapuzenpulli läutete der 28-Jährige die Glocke zum Handelsstart an der Technologiebörse Nasdaq - nicht wie andere Firmenchefs auf dem New Yorker Börsenparkett, sondern umgeben von seinen jubelnden Kollegen auf dem sonnendurchströmten Gelände des kalifornischen Facebook-Hauptquartiers.

Rund 104 Milliarden Dollar Börsenwert, viele frischgebackene Millionäre unter den wild klatschenden Mitarbeitern - doch zur Feier des Tages gab es nicht Champagner, sondern einen «Hackathon». Eine Aktion, bei der man gemeinsam Software schreibt, stundenlang, diesmal sogar bis zum Sonnenaufgang, bis die Facebook-Aktie im fernen New York in den Handel kam. In dieser symbolischen Geste steckt der ganze Mark Zuckerberg. Der Junge, der früh Spaß am Programmieren hatte, mit Computern besser als mit Weggefährten zurechtkam, nie sein Ziel aus den Augen verlor und jetzt aller Welt zeigen will: Es ändert sich nichts mit dem neuen Reichtum.

Wer ist dieser junge Mann, der mit 28 nicht nur unter die reichsten Leute der Welt kommt, sondern auch noch die Lebensdaten von 900 Millionen Menschen in der Hand hat und die Welt noch mehr verändern kann als er es ohnehin schon getan hat? Hollywood zeichnete ihn im Blockbuster «The Social Network» als einen Nerd, der keine sozialen Beziehungen pflegen kann. So manche Datenschützer verteufeln ihn als Feind jeglicher Privatsphäre. Für die einstigen Kommilitonen, die Brüder Tyler und Cameron Winklevoss, ist er ein Dieb, der ihnen die Idee für Facebook geklaut hat. Für andere ist er ein Visionär, der seiner Vision vom sozialen Internet treu blieb und dabei allen verlockenden Kaufangeboten widerstand.

Bei all diesen widersprüchlichen Versionen von Mark Zuckerberg steht fest: Er hätte früh ein sorgenfreier Milliardär werden können, wollte aber lieber sein Baby Facebook weiterentwickeln. Er hat in der Anfangszeit von Facebook viel verbrannte Erde bei einstigen Mitstreitern hinterlassen. Er hat bei Facebook eine Kultur etabliert, in der viel experimentiert wird. Er stieß seine Nutzer immer wieder mit dem Aufweichen ihrer Privatsphäre vor den Kopf, lernte aber auch zurückzurudern. Er ist seit der frühen Studienzeit mit seiner Freundin zusammen. Er hat sich erst im vergangenen Jahr sein erstes Haus gekauft, für sieben Millionen Dollar - relativ bescheiden, wenn man an ein Vermögen von 19 Milliarden denkt.

Zuckerberg wuchs im Bundesstaat New York als Sohn eines Zahnarztes und einer Psychologin auf, mit drei Schwestern. Er fand früh Spaß daran, Software zu entwickeln, und machte damit an der Elite-Uni Harvard weiter. Dort war er eher ein Außenseiter, während reiche Athleten wie die Winklevoss-Zwillinge im Rampenlicht standen. Wie deren Idee für ein digitales Jahrgangsbuch genau aussah, weiß man heute nicht mehr. Wichtig ist: Anfang Februar 2004 startete Zuckerberg sein «thefacebook». In den ersten Tagen meldeten sich 650 Studenten an. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte.

Im ersten Artikel, der je über Facebook geschrieben wurde, in der Zeitung «The Harvard Crimson», finden sich typische Zuckerberg-Zitate aus dieser Zeit: Es sei peinlich, dass die Uni zwei Jahre gebraucht habe, um sich zu einem elektronischen Jahrgangsbuch für Harvard durchzuringen. «Ich kann es besser machen als sie, und ich kann es in einer Woche schaffen.»

Computer / Internet / Börsen / USA
18.05.2012 · 15:55 Uhr
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