Politisches Tauziehen im BSW: Neuausrichtung mit Doppelspitze und Namensänderung
Die Partei BSW, bisher bekannt unter der Führung von Sahra Wagenknecht, stellt sich mit einer neuen Führung und einem geplanten Namenswechsel für die Zukunft auf. Mit der Wahl von Fabio De Masi und der Bestätigung von Amira Mohamed Ali als neue Doppelspitze, hat die Partei auf ihrem Parteitag in Magdeburg wichtige Weichenstellungen vorgenommen.
Am laufenden Vormittag werden die Wahlergebnisse zu den sieben stellvertretenden Bundesvorsitzenden erwartet, die das neue Führungsteam ergänzen sollen. Spannungen offenbarten sich insbesondere, als der Thüringer Politiker Steffen Schütz seine Kandidatur zurückzog. Schütz, seines Zeichens Digital- und Infrastrukturminister in Thüringen, gestand in seiner Rede ein, dass ihm das Vertrauen der Delegierten und damit die Zustimmung bei der Wahl fehle. Er kündigte jedoch an, sich weiterhin aktiv in die Parteiarbeit einzubringen.
Dabei mahnte Schütz zur Beendigung der Konflikte zwischen der Parteispitze und dem Landesverband Thüringen und äußerte gleichzeitig seine Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Seit dem schwierigen Machtkampf in Thüringen, bei dem Schütz auf eine erneute Kandidatur als Co-Vorsitzender verzichtet hatte, sind die Spannungen in der Partei besonders deutlich geworden.
Die Parteigründerin Wagenknecht kritisierte des Öfteren die Absprachen und Ergebnisse der Regierungszusammenarbeit in Thüringen, wo BSW mit CDU und SPD koaliert. Ihrer Meinung nach hat die Partei dadurch einiges an Profil eingebüßt. Ein wesentliches Zeichen für eine Neupostitionierung der Partei ist der anstehende Namenswechsel.
Ab 1. Oktober 2026 wird das BSW als "Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft" auftreten, wobei das Kürzel BSW weiterhin bestehen bleibt. In ihrer Abschiedsrede als Parteivorsitzende bezeichnete Wagenknecht diese Phase als die vielleicht schwierigste der Parteigeschichte, insbesondere nach dem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei der letzten Bundestagswahl und den internen Grabenkämpfen. Sie betonte jedoch die Notwendigkeit der Existenz des BSW in der politischen Landschaft und unterstrich ihre Bereitschaft, trotz aller Widrigkeiten, weiterhin aktiv in der Politik mitzuwirken.

