Piratenangriffe vor Somalia nehmen zu

Kuala Lumpur/Berlin/Nairobi (dpa) - Weltweit nehmen Angriffe von Seeräubern zu, und die Piraten machen zunehmend von der Waffe Gebrauch. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind rund um den Globus mit 306 Angriffen bereits mehr Piratenattacken gemeldet worden als im gesamten Vorjahr.

2008 lag die Zahl der Angriffe noch bei 293. Das geht aus dem am Mittwoch vorgelegten Piraterie-Report des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) hervor, das zur Internationalen Handelskammer (ICC) gehört.

Erst am Montag hatten somalische Piraten 350 Seemeilen nordöstlich der Seychellen einen chinesischen Frachter mit 25 Seeleuten an Bord gekapert. Die Zahl der von Piraten vor Somalia gefangen gehaltenen Seeleute ist nach Angaben der EU-Marinestreitmacht Navfor damit auf mindestens 146 gestiegen. Erstmals schlugen die Piraten zudem im Gebiet zwischen Seychellen und Malediven zu. Damit dehnten sie ihren Operationsradius weiter aus.

Weltweit wurden laut IMB in den ersten neun Monaten dieses Jahres 114 Schiffe geentert, 34 Schiffe entführt und 88 beschossen. 661 Crewmitglieder wurden dabei als Geisel genommen, 12 verschleppt, acht werden noch vermisst. Allerdings waren die Überfälle seltener erfolgreich als 2008. So konnten die Piraten im Schnitt bislang in diesem Jahr nur eines von neun Schiffen in ihre Gewalt bringen. Im Vergleichszeitraum 2008 lag dieser Wert noch bei 1 zu 6,4.

Die Anzahl der Piratenüberfälle in den ersten neun Monaten, bei denen Schusswaffen zum Einsatz kamen, stieg jedoch im Vergleich zu den drei ersten Quartalen 2008 um über 200 Prozent.

Die Zunahme der Angriffe geht vor allem auf das Konto von Piraten vor den Küsten Somalias. Von dort wurden in den ersten drei Quartalen 47 Vorfälle gemeldet - im Vergleichszeitraum 2008 waren es nur 12. Für den Golf von Aden stieg die Zahl der Angriffe in den ersten neun Monaten auf 100 Angriffe, verglichen mit 51 in der Vorjahresperiode.

«Die Marineschiffe, die vor der Küste Somalias operieren, spielen weiterhin eine entscheidende Rolle, um die Piratenbedrohung einzudämmen», sagte Pottengal Mukundan, Direktor des Internationalen Schifffahrtsbüros. «Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen seitens der dort stationierten Schiffe erschweren den Piraten erfolgreiche Angriffe.»

International / Schifffahrt / Kriminalität / Piraten
21.10.2009 · 12:53 Uhr
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