Perpetual gerät unter steuerlichen Druck: Aktienkurs im Sinkflug
Der australische Vermögensverwalter Perpetual musste am Dienstag einen empfindlichen Rückgang seines Aktienkurses verzeichnen, nachdem eine Prüfung der australischen Steuerbehörden zu Transaktionen mit KKR das Potenzial höherer Verbindlichkeiten und geringerer Aktionärsrenditen aufgedeckt hatte. Der Aktienkurs des Unternehmens fiel um fast 10 Prozent, was der größte Kursverlust seit Ende Juli 2023 ist, und machte Perpetual zum größten Verlierer im ASX 200 Index.
Die australische Steuerbehörde (ATO) hat es abgelehnt, eine verbindliche Erklärung abzugeben, dass der Abschnitt IVA der Steuervorschriften, der den steuerlichen Vorteil eines Modells ungültig machen könnte, auf das Geschäft mit KKR nicht angewendet wird. Deswegen schätzt Perpetual nun, dass die damit verbundenen Steuern und Abgaben zwischen 493 Millionen und 529 Millionen Australischen Dollar liegen werden, im Gegensatz zur vorherigen Einschätzung von 106 Millionen bis 227 Millionen Australischen Dollar. Diese neue Bewertung bedeutet auch, dass die geschätzten Bareinnahmen aus dem Geschäft auf 5,74 bis 6,42 Australische Dollar pro Aktie gesenkt werden, verglichen mit der früher erwarteten Spanne von 8,38 bis 9,82 Australischen Dollar.
Perpetual äußerte sich sehr enttäuscht über die Einschätzung des ATO und plant, diese Entscheidung anzufechten. Man diskutiere mit KKR über die möglichen Auswirkungen auf die Transaktion, teilte das Unternehmen mit. Analysten von Citi weisen darauf hin, dass die Einschätzung der Steuerbehörde zu erheblichen steuerlichen Verlusten führen könnte. Dies könnte eine Empfehlung des Deals als im besten Interesse der Aktionäre erschweren, während eine Aktionärsabstimmung ebenfalls unwahrscheinlich werde. Sollten die ursprünglich geplanten Transaktionen nicht fortgesetzt werden können, erwägt Perpetual Alternativen, darunter den Verbleib der Geschäftsteile unter einem Dach oder den Verkauf des gesamten Geschäfts einschließlich des Vermögensverwaltungssegments.
