Optimismus trotz Wachstumssorgen: Scholz sieht Deutschland auf gutem Kurs
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, trotz der nicht überzeugenden Wachstumsprognosen. Beim Bankentag in Berlin äußerte der SPD-Vorsitzende, dass das Land die aktuellen Herausforderungen gut meistere. Ein Lichtblick in dieser anspruchsvollen Phase sei die niedrigste Inflationsrate der vergangenen drei Jahre, hinzu kämen Prognosen sinkender Zinsen, eine Rekordbeschäftigung und erholende Schlüsselindustrien wie Automobilsektor, Chemie und Bau.
Der Bundeskanzler räumte indessen ein, dass das für das laufende Jahr erwartete Wirtschaftswachstum hinter den Erwartungen zurückbleibe. Diverse Faktoren, wie eine gedämpfte weltweite Konjunktur, temporär hohe Energiekosten und steigende Zinsen würden die Entwicklung beeinflussen. Zusätzlich erschwerten ein Arbeitskräftemangel, übermäßige Bürokratie und Versäumnisse bei Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung das Wirtschaftswachstum.
Scholz verdeutlichte, dass diese Hindernisse im Fokus der deutschen Politik stünden und deren Überwindung essentiell für eine moderne Angebotsausrichtung in einer sich wandelnden Welt sei. Die Bundesregierung arbeite mit Nachdruck daran, mehr qualifizierte Arbeitskräfte für den deutschen Markt zu gewinnen. Hierzu dienten Maßnahmen wie das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz und der Ausbau der Ganztagsbetreuung. Ebenso fördere man das Interesse an einer verlängerten Arbeitszeit über das Rentenalter hinaus.
Darüber hinaus ergriffen Bund und Länder Maßnahmen, um Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, den Bau von Stromleitungen voranzutreiben und den Investitionsrückstau aufzulösen. Scholz betonte weiterhin die Wichtigkeit einer europäischen Kapitalmarktunion, die als bedeutend für die Wachstumsaussichten im Vergleich zu den USA angesehen wird. Schon seit Jahren sei man in Brüssel dabei, die europäischen Kapitalmärkte enger zu verzahnen, um Unternehmen bessere Finanzierungsmöglichkeiten zu bieten und Investitionen in ökologische und digitale Transformationen zu fördern. (eulerpool-AFX)
