Optimismus am Aktienmarkt: Hoffnung auf Frieden beflügelt die Kurse
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich auch am Freitag von seiner optimistischen Seite, beflügelt durch die Aussicht auf diplomatische Fortschritte im Ukraine-Konflikt. Eine richtungsweisende Begegnung zwischen dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska steht bevor, kurz vor dem Handelsschluss an den US-Börsen. Diese Gespräche könnten sich als entscheidend erweisen und die Aktienmärkte in Bewegung setzen.
Der Leitindex Dax startete mit einem Plus von 0,26 Prozent bei 24.441 Punkten in den Handelstag, nachdem er bereits am Vortag einen Zugewinn von 0,8 Prozent verzeichnet hatte. Das insgesamt verbesserte Wirtschaftsklima lässt das Rekordhoch von 24.639 Punkten erneut in greifbare Nähe rücken, wenn auch technische Hürden um die Marke von 24.500 Punkten den Aufwärtstrend zunächst etwas gebremst haben. Dennoch scheint sich ein wöchentlicher Zuwachs von mehr als einem Prozent abzuzeichnen.
Während der MDax mit einem leichten Anstieg von 0,05 Prozent bei 31.134 Punkten quasi unverändert blieb, legte der EuroStoxx 50 um 0,29 Prozent auf 5.450 Zähler zu. Die Vorfreude auf das diplomatische Treffen ist allgegenwärtig, da Analysten, wie Stephen Innes von SPI Asset Management, die Möglichkeit deutlich spürbarer Marktreaktionen im Falle substantieller Fortschritte, etwa eines Waffenstillstands, vorhersehen. Ein solches Ergebnis könnte das Thema Wiederaufbau in der Ukraine ins Zentrum der Anlegerinteressen rücken.
Zunächst allerdings richten sich die Augen auf nationale Unternehmensnachrichten und am Nachmittag auf eine Reihe von US-Wirtschaftskennzahlen. Hierbei stehen Einfuhrpreise, Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion sowie das Konsumklima der Universität Michigan im Fokus. Ein starker Einzelhandelsumsatz könnte, so die Experten der Helaba, die ohnehin schon hochgesteckten Zinssenkungserwartungen hinsichtlich der Federal Reserve abschwächen.
Auf Unternehmensseite herrschte nach einer Flut von Quartalsberichten in jüngster Zeit relative Ruhe. Bemerkenswert war der Einbruch der Verve Group im SDax um 22,5 Prozent, was mit technischen Schwierigkeiten und Wechselkursnachteilen begründet wurde. Die Deutsche Euroshop verzeichnete trotz eines kräftigen Gewinnanstiegs im ersten Halbjahr ein leichtes Minus von 0,2 Prozent in ihren Aktienkursen, nachdem sie ihre Jahresziele bestätigt hatte. Innerhalb des Dax zeigte sich ein gemischtes Bild: Rheinmetall bildete mit einem Minus von 2,8 Prozent das Schlusslicht, während BMW mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Index-Spitze lag.

