Odessa unter Beschuss: Streumunition in der Kritik
Die maritime Metropole Odessa wurde am vergangenen Montag Ziel einer russischen Raketenattacke, bei der laut ukrainischer Justiz auch Streumunition zum Einsatz kam. Die Verwendung derartiger Munition, als wahllos in der Wirkung und verheerend für Zivilisten beschrieben, wurde von der ukrainischen Staatsanwaltschaft angeprangert. Anscheinend breiteten sich Metallsplitter über einen weitläufigen Bereich von 1,5 Kilometern aus, nachdem sie von einer ballistischen Iskander-Rakete abgefeuert worden waren.
Die Veröffentlichung eines Videos, das die Folgen des Angriffs dokumentiert, offenbart die Tragweite der Situation: Es gab fünf Todesopfer sowie über dreißig Verletzte. Von offizieller Seite wird der russischen Militärführung vorgeworfen, diese Waffen gezielt eingesetzt zu haben, um eine Maximierung des zivilen Leides zu bewirken.
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland dauert nun schon länger als zwei Jahre an, wobei beide Nationen auf Waffen zurückgreifen, die international geächtet sind – darunter auch Streumunition. Erst kürzlich setzte die Ukraine solche Munition ein, die durch die USA bereitgestellt wurde, um Ziele auf der von Russland okkupierten Krim zu treffen. Dies unterstreicht die Ambivalenz der Kriegsführung und die umstrittene Rolle solcher Waffen im modernen Kriegseinsatz. Trotz des seit 2010 geltenden internationalen Verbots von Streumunition haben weder Russland noch die Ukraine das Übereinkommen ratifiziert. (eulerpool-AFX)